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Ausbau aus Altbau


Schule bezieht historisches Gebäude

23.08.2011 (bke)
den Bedarf für die Sanierung der Remisen auf dem Hofgelände Universitätsstraße 4 zur späteren Nutzung durch die Otto-Ubbelohde-Schule hat der Magistrat der Universitätsstadt Marburg in seiner Sitzung am Montag (22. August) anerkannt. Das teilte Oberbürgermeister Egon Vaupel am Dienstag (23. August) mit.
In den zwei Fachwerkgebäuden befand sich lange Jahre die Werkstatt des städtischen Hochbau-Services. Sie wurden im späten 18. Jahrhundert beziehungsweise im Jahr 1887 errichtet. Remisen dienten als Garagen für Kutschen.
Die vor rund 6 Jahren gefassten Pläne, für die Otto-Ubbelohde-Schule ein Mehrzweckgebäude direkt östlich an das Hauptgebäude anschließend zu realisieren, scheiterten an einem Rechtsstreit mit dem Eigentümer der Baufläche. Ihm wurde im Juni 2011 die Errichtung eines Wohnhauses genehmigt. Zur Zeit befindet es sich im Bau.
Vor dem Hintergrund der - sich abzeichnenden - Entwicklung für das Allianz-Haus und das Savigny-Haus erscheint es dem Magistrat sinnvoll, die Nutzung des Gebäudes Universitätsstraße 4 durch die Otto-Ubbelohde-Schule zu beenden. Dann könnte man ihr als Ausgleich die denkmalgeschützten früheren Remisen dauerhaft überlassen.
In diesem Zusammenhang wäre auch eine Erweiterung der Schulhof-Fläche bis hin zu den Remisen möglich. Damit könnte im Inneren des Straßenblocks ein hochwertiger Freiraum entwickelt werden.
Die Otto-Ubbelohde-Schule nutzt zurzeit im Gebäude Universitätsstraße 4 das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss. Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für das Betreuungsangebot. im Obergeschoss sind Klassen- und Nebenräume untergebracht.
Bei einem eventuellem Verkauf des Gebäudes in Verbindung mit der Baumaßnahme "Umbau/Erweiterung City-Passage" müssen die entfallenen Räume für das Betreuungsangebot und der naturwissenschaftliche Fachraum neu geschaffen werden. Ein Abriss der Remisen kann aus denkmalrechtlichen Gründen nicht erfolgen.
Die dort befindliche Bausubstanz ist jüngeren Datums. Die Remisen stehen jedoch stellvertretend für den Fronhof.
Der Fronhof ist etwa seit dem Jahr 1200 als landgräfliche Hofanlage nachgewiesen. "Die Schulleitung steht dem Projekt positiv gegenüber, obwohl sich eine von der Schule gewünschte Aula nicht in die Sanierungsplanung integrieren lässt", erklärte Vaupel. "Ein solcher Funktionsbaustein könnte in die Überlegungen zur Sanierung des Hauptgebäudes einbezogen und im Rahmen der Möglichkeiten und des Denkmalschutzes geprüft werden."
Das Konzept für die künftige Nutzung der Remisen fand die ausdrückliche Zustimmung aller Beteiligten. Es sieht ein Raum- und Funktionsprogramm auf insgesamt 649,23Quadratmetern vor.
Im Erdgeschoß wird die Mittagsversorgung der Schule untergebracht. Geplant ist eine Versorgungsküche für angelieferte Warmverpflegung und die Möglichkeit, ergänzende Frischkost vor Ort zuzubereiten.
Im Erdgeschoß entsteht außerdem eine Bibliothek. Sie wird auch um eine "Leseterrasse" erweitert.
Die jetzige Bibliothek ist in einem kleinen Nebenraum der Schule untergebracht. Sie soll den heutigen Bedürfnissen an die Leseförderung in einer Schule angepasst werden.
Im Obergeschoß werden drei Gruppenräume und ein Fachraum für Naturwissenschaften untergebracht. Im Dachgeschoß entsteht ein Konferenz- beziehungsweise Lehrerraum. Ein solcher steht im Hauptgebäude der Otto-Ubbelohde-Schule bislang nicht zur Verfügung.
Aufgrund der allgemeinen Entwicklung in den Grundschulen der Universitätsstadt Marburg könne auch an der Otto-Ubbelohde-Schule ein Anstieg der zu betreuenden Kinder erwartet werden, prognostizierte Vaupel. Falls sich dadurch ein höherer Raumbedarf für das Betreuungsangebot abzeichnen sollte, sei der vorgesehene Bibliotheksraum als zusätzlicher Raum für Betreuungsangebote herzurichten.
Nach einer Kostenschätzung vom Juli 2011 betragen die Umbaukosten 1.940.000 €. Die Sanierung der Remisen soll mit hohen energetischen Standards erfolgen.
Das entspricht den üblichen Zielsetzungen der Universitätsstadt Marburg. Es stellt aber bei einem Fachwerk-Gebäude auch eine Herausforderung dar.
Sie soll allerdings vorbildhaft für die vielfältigen Fachwerkgebäude in der Stadt aufgenommen werden. Das Energiekonzept soll im Rahmen der Entwurfsgenehmigung durch den Magistrat detailliert dargelegt werden.
Voraussetzung für die Umsetzung der Maßnahme ist die weitere Entwicklung des Allianz- Hauses und Savigny-Haus Projektes. Die Zufahrt von der Schulstraße zum Savignyhaus würde den neu zu schaffenden Schulhof queren. Die Zufahrt muss im Zuge der Maßnahme auf eine Feuerwehrzufahrt begrenzt werden.
pm: Stadt Marburg
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