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Behinderte misshandelt


Lachwitz kämpft weiter für Un-Konvention

22.08.2011 (fjh)
Seit 30 Jahren streitet Klaus Lachwitz für die Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung. Als Bundesgeschäftsführer der Lebenshilfe hat der 65-jährige Jurist sich nun in den Ruhestand verabschiedet. Als ehrenamtlicher Präsident des Weltverbands "Inclusion International" wird er sich jedoch weiter für behinderte Menschen stark machen.
"So viel Erfolg in seinem internationalen Amt wie in seiner Tätigkeit für die Lebenshilfe" wünschte deren Vorsitzender Robert Antretter dem bisherigen Bundesgeschäftsführer. In die Arbeit der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung habe Lachwitz viele Impulse eingebracht und so Erfolge möglich gemacht.
"Wir schicken mit Herrn Lachwitz einen Botschafter der Lebenshilfe in eine Welt, die auch im Bereich der Behindertenhilfe immer enger vernetzt ist und mit der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen menschenrechtliche Leitlinien hervorgebracht hat, von denen vor 20 Jahren noch niemand zu träumen wagte", erklärte Antretter weiter. Mit dem Juristen aus Rauischholzhausen bei Marburg steht erstmals ein Deutscher an der Spitze von "Inclusion International".
Die Organisation hat ihren Sitz in London. Sie vertritt mehr als 200 Mitgliedsverbände in 115 Ländern.
In seiner Amtszeit will Lachwitz die globale Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte Behinderter vorantreiben. Er hatte selbst daran mitgearbeitet.
In dem internationalen Abkommen sieht er eine wahre Schatztruhe, um dem Ziel einer inklusiven Gesellschaft ohne Barrieren näher zu kommen: "Mit diesem wertvollen Dokument werden Menschen mit Behinderung weltweit wahrgenommen – un. Es hat den Verbänden und Selbsthilfegruppen behinderter Menschen Zugang zu den Vereinten Nationen verschafft.“
Seine Kollegen bescheinigen Lachwitz die besondere Fähigkeit zur verständlichen Darstellung komplexer juristischer Sachverhalte und einen Hang zum Querdenken mit Blick über den Tellerrand. Er selbst sagt über sich: "Meine Triebfeder sind die Anliegen, Sorgen und Wünsche von Menschen mit Behinderung. Die Verbindung von Praxisarbeit und Fachlichkeit hat mich immer gereizt.“
In Deutschland hat der Lebenshilfe-Mann in den zurückliegenden Jahrzehnten viel bewegt. Er gehört zu den kraftvollen Motoren für mehr Teilhabe von behinderten Menschen.
Oft vertrat Lachwitz mit seiner juristischen Abteilung bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung (BVLH) die Anliegen behinderter Menschen gegenüber Politikern im Deutschen Bundestag. An der Einführung des Benachteiligungsverbots behinderter Menschen im Grundgesetz etwa war die Lebenshilfe maßgeblich beteiligt.
Die neue Doppelspitze in der Bundesgeschäftsführung der Lebenshilfe bilden jetzt Ulrich Bauch und Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust. Die Lebenshilfe mit bundesweit 135.000 Mitgliedern versteht sich als Selbsthilfevereinigung geistig behinderter Menschen und ihrer Angehörigen, als Fachorganisation sowie als Trägerverband für 3.200 Einrichtungen und Dienste. Dort engagieren sich rund 60.000 hauptamtliche sowie etwa 15.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
pm: Bundesvereinigung Lebenshilfe
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