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Impfstoff für Säuglinge entwickelt

15.05.2008 (nur)
Ein neuer Meningitis-B-Impfstoff kann bei Säuglingen eine schützende Immun-Antwort hervorrufen. Das hat die Phase II einer klinischen Studie von Novartis gezeigt.
Neue Daten über den noch nicht zugelassenen Impfstoff gegen Meningokokken B liefern weitere Belege für dessen Potenzial. Danach könnte er der erste Impfstoff mit Breitbandwirkung sein, der Säuglinge vor Meningokokken-B-Stämmen schützt.
Die Verhütung von Infektionen durch Meningokokken der Serogruppe B stellt nach wie vor ein intensiv verfolgtes Ziel in der Medizin dar, um Säuglinge und Kinder weltweit vor dieser oft tödlich verlaufenden Krankheit zu schützen. Meningokokken B sind auf der ganzen Welt eine der Hauptursachen für bakterielle Meningitis. Hauptsächlich schädigen sie Säuglinge.
So waren im Jahr 2004 in Europa 72 Prozent der Meningokokken-Erkrankungsfälle auf Meningokokken B zurückzuführen.
Die neuen Daten für den in der Entwicklung befindlichen Impfstoff wurden am Mittwoch (14. Mai) bei der Jahreskonferenz der European Society for Paediatric Infectious Diseases (ESPID) im österreichischen Graz vorgestellt.
"Ein Impfstoff, der Säuglinge auf der ganzen Welt vor Meningokokken der Serogruppe B schützen kann, wäre ein enormer Fortschritt für die Krankheitsprävention weltweit", sagte Dr. Ray Borrow. Er ist Leiter der Health Protection Agency (HPA) in Großbritannien. "Die neuen Daten zeigen uns, dass der Impfstoff höchstwahrscheinlich in der Lage ist, die Stämme abzutöten, die die Antigene des Impfstoffs aufweisen."
Bei der Entwicklung des Impfstoffs verfolgten die Wissenschaftler von Novartis erstmals einen innovativen Ansatz mit der Bezeichnung "reverse Vakzinologie". Indem zunächst das gesamte Genom eines pathogenen Meningokokken-Stamms der Serogruppe B entschlüsselt wurde, entdeckte Novartis 600 neue Proteine, die anschließend gentechnisch reproduziert und weiter untersucht wurden. Ausgehend von 85 Meningokokken-B-Stämmen, die die internationale und derzeit vorhandene Diversität am Besten wiedergeben, wurden diejenigen Antigene in den Impfstoff übernommen, die das Immunsystem am stärksten dazu anregen konnten, die Bakterien abzutöten.
Nach positiven Ergebnissen der jetzt abgeschlossenen und ähnlicher Studien bei anderen Altersgruppen könnte der Impfstoff von Novartis der erste Meningokokken-B-Impfstoff mit Breitbandwirkung sein, der das letzte Stadium der klinischen Prüfung absolviert. Der Impfstoff gelangte im ersten Quartal 2008 in die Phase III.
Novartis ist zurzeit das einzige Unternehmen, das über Impfstoffe gegen alle fünf der wichtigsten krankheitsverursachenden Meningokokken-Serogruppen in internationalen Phase-III-Studien verfügt.
pm: Novartis Behring
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