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Befragung mit Noten


Hochschullehrer beurteilten Stadt

16.08.2011 (bke)
Überwiegend positiv stellt sich der Standort Marburg aus Sicht von Marburger Hochschullehrern dar. Im Rahmen einer gemeinsamen Befragung der Stadt Marburg und der Philipps-Universität wurden Ende 2010 die Qualitäten Marburgs als Wohn- und Lebensort sowie als Wissenschaftsstandort erhoben.
Die Ergebnisse bezeichnete Oberbürgermeister Egon Vaupel bei ihrer öffentlichen Vorstellung am Dienstag (16. August) im Rathaus als sehr erfreulich. Dem schloss sich auch der Universitätskanzler Dr. Friedhelm Nonne an. Beide sehen in dem gemeinsamen Befragungsprojekt ein weiteres Beispiel der sehr guten Verzahnung und Zusammenarbeit von Stadt und Hochschule.
Dabei wurde Marburg auf einer Skala von 1 bis 5 als Wohn- und Lebensort mit der Note 2,24 und als Wissenschaftsstandort mit 2,50 bewertet. Zielgruppe der Befragung waren Hochschullehrer aus den Fachbereichen Medizin, Pharmazie, weiteren naturwissenschaftlichen Fächern, Wirtschaftswissenschaften, Informatik und anderen wirtschaftsaffinen, technologisch und innovativ orientierten Fachbereichen.
Ein wichtiger Kernpunkt der Erhebung war auch das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft am Standort Marburg und daraus erwachsende Chancen. Der Bereich "Leben im Grünen" wurde mit 1,75, die medizinische Versorgung mit 1,90 und die Umweltqualität mit 1,98 bewertet. soziale Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten bekamen eine 2,31. Die Zusammenarbeit der Universität mit der Stadt erhielt die Durchschnittsnote 2,45.
Unterdurchschnittliche Ergebnisse sind für die mäßige überregionale Verkehrsanbindung auf der Straße mit durchschnittlich 3,24 und auf der Schiene mit 3,60 zu verzeichnen. Josef Rother von der Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung (GEFAK) bezeichnete die Diskrepanz zwischen der Beurteilung der Wichtigkeit überregionaler Verkehrsanbindung bei den Befragten und der realen Verhältnisse als beachtlich.
Die GEFAK war für die Erhebung der Befragungsergebnisse verantwortlich. Vaupel betonte ebenfalls, dass vor allem das Fehlen eines qualitätsvollen Intercity-Anschlusses Marburgs in Nord- und Südrichtung bislang der Bedeutung der Stadt als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort nicht gerecht werde.
Man werde weiter darauf drängen, dass die überregionalen Verkehrsanbindungen auf der Schiene - aber auch auf der Straße - besser werden. Man sehe erneut, wie wichtig dieser Standortfaktor für die Stadt sei.
Aber auch die Verfügbarkeit und das Preisniveau von Wohnraum werden mit Werten um 3 herum eher kritisiert. Etwas überraschend erhält auch das Kulturangebot mit 3,10 keine gute Bewertung. Der Bekanntheits- und Zufriedenheitsgrad mit familienbezogenen Angeboten der Philipps-Universität ist ebenfalls noch verbesserungsfähig.
Mit der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft ist ein wichtiger Kernbereich der Befragung positiv bewertet worden. Von 46 benannten Kooperationen wurden 38 als sehr gut oder gut bezeichnet.
Wichtigste Motive der Zusammenarbeit sind gemeinsames Forschungsinteresse, Einwerbung von Fördermitteln und Forschungsimpulse aus der Praxis. Als Kritikpunkte wurden die Hochschulbürokratie und fehlende geeignete Unternehmen benannt.
Vaupel zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen, da insbesondere von der Stadt direkt beeinflussbare Faktoren wie Schulen, Kindergärten und allgemein die Zusammenarbeit mit der Stadt positiv bewertet worden seien. Erfreulich sei die gute Bewertung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft.
Abschließend wies Stadtentwicklungsreferent Wolfgang Liprecht darauf hin, dass nunmehr auch eine gleiche Befragung wissensorientierter Marburger Unternehmen gestartet worden sei. Damit sollen die Ansichten der Wirtschaft zum Thema Standort Marburg und Zusammenarbeit mit der Wissenschaft in Erfahrung gebracht werden.
Auch diese Erhebung wird vom Referat für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung in Zusammenarbeit mit der GEFAK aus Marburg durchgeführt. Eine weitere Befragung der GEFAK beim Führungspersonal wissensbasierter Unternehmen läuft zur Zeit an. In diesen Tagen sind 155 Fragebögen an diese Zielgruppe verschickt worden. Der Vergleich dieser Ergebnisse mit dem jetzt vorgestellten werde sicherlich sehr aufschlussreich, erwartet Vaupel.
pm: Stadt Marburg
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