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Poetischer Beginn


Reihe "Literatur im Fluss" eröffnet

15.08.2011 (bke)
Mit sprachlich ausgefeilten Texten voller intensiver Eindrücke und einem guten schuss Humor unterhielt das "Team Rocket" am Sonntag (14. August) die Besucher des Ufercafes Gischler. Die Veranstaltung war der Auftakt zur Reihe "Literatur im Fluss" auf der Flussbühne am Bootssteg in Weidenhausen.
Bo Wimmer und Lars Ruppel sind bekannt durch ihre Moderationen der Poetry slams im Kulturladen KFZ. Als "Team Rocket" trugen sie allein und gemeinsam verschiedenste Texte vor.
Einem bestimmten Genre lassen sich diese Stücke kaum zuordnen. Von Tragisch bis Komisch und von Melancholisch bis nostalgisch war alles vertreten. Häufig fand es sich auch gleichzeitig in ein und dem Selben Text.
So erzählte ein Vortrag von einem Huhn auf einem Bauernhof, dass sich eine liebevollere und romantischere Behandlung durch den verhassten Hahn wünscht. Der einzige Ort, an den das Huhn mit seinen Träumen und Fantasien jedoch gelangt, ist der Kochtopf. Einziger Trost blieb, dass dem Hahn das gleiche Schicksaal zu Teil wurde.
Doch erzählten nicht alle Texte Geschichten. In "Sommer" wurde durch eine schnelle Abfolge von Eindrücken und Bildern das perfekte Sommergefühl erzeugt.
Genauso rief der Text "Die Zeitgeisterbahn" mit seinen vorüberziehenden Eindrücken des menschlichen Verhaltens im 21. Jahrhundert eine bedrückende pessimistische Beklemmung hervor. Einziges Manko war, dass die staccatoartig vorgetragenen Bilder und Gefühle kaum Zeit zur Verarbeitung ließen. Die Schiere Menge machte es von Zeit zu Zeit schwierig, das Anliegen dieser Texte voller Blitzartiger Eindrücke zu verstehen.
Humoristischer Höhepunkt des Abends war dann jedoch der fiktive e-Mail-Verkehr Ruppels mit seiner Mitbewohnerin Julia. Der Text über die beiden Wg-Bewohner, die sich gegenseitig immer ärgere Gemeinheiten antun, war sicher etwas plump und bestimmt nicht ganz politisch korrekt. Die lockere und gekonnte Vortragsweise sorgte jedoch für jede Menge Spaß beim Publikum.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge dachte beim Text "Bolzplatz" bestimmt so mancher an seine eigene Jugend zurück. Der Text fing die Atmosphäre von aufgeschürften Knien, endlosen Spielen und von jugendlicher Zusammengehörigkeit auf beeindruckende Weise ein.
Die Einstündige Veranstaltung war ein kurzer - jedoch gelungener - Auftakt der Veranstaltungsreihe auf der Flussbühne. Interessierte können sich auch einige der vorgetragenen Texte auf Youtube anhören.
Bernd Kerseboom
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