11.08.2011 (fjh)
Weder die Flucht ins Unterholz noch ein beherzter Sprung in die Lahn bewahrten einen mutmaßlichen Betrüger vor seiner Festnahme. Ein Haftrichter erließ einen Haftbefehl gegen den 35-jährigen Mann.
Die Masche des Festgenommenen war das Erbetteln von Geld unter Vortäuschen einer Notlage. Am Mittwoch (10. August) klingelte er im Wehrdaer Weg und erzählte dort seine erfundene rührselige Geschichte.
Dabei hatte er allerdings nicht mit der Reaktion eines - zu Recht misstrauischen - Bewohners gerechnet. Dieser Mann schenkte den Angaben nämlich wenig glauben und folgte dem Besucher unauffällig. Zudem informierte er die Polizei und hielt ständigen Kontakt zu ihr mit dem Handy.
Bei den Tennisplätzen an den Afföllerwiesen bemerkte der Verfolgte einen entgegenkommenden Streifenwagen. Sofort nahm er Reißaus.
Er ignorierte alle Aufforderungen, stehenzubleiben. Seine Flucht durchs Gebüsch und Unterholz setzte er mit einem beherzten Sprung ins kühle Nass der Lahn fort. Nach wenigen Metern im Wasser gab er dann aber doch auf und ließ sich festnehmen.
Erst vor Kurzem hatte der Mann eine Freiheitsstrafe von neun Monaten erhalten, die für eine Therapie aber zurückgestellt wurde. Da er diese Therapie jedoch nicht antrat und seither weitere Betrügereien beging, erwirkte die Polizei beim zuständigen Gericht einen Vollstreckungshaftbefehl. Nun befindet sich der Mann in einer
Justizvollzugsanstalt. Die Polizei sucht Bewohnerinnen und Bewohner im Wehrdaer Weg oder in unmittelbarer Umgebung, die dem Festgenommenen Geld gaben und sich wegen der offensichtlichen Vortäuschung einer Notlage nun betrogen fühlen.
pm: Polizei Marburg
Text 6014 groß anzeigenwww.marburgnews.de