27.07.2011 (bke)
Auch im Jahr 2011 findet in der
Waggonhalle wieder das Marburger Sommervarieté statt. Von Donnerstag (4. August) bis Donnerstag (25. August) zeigen die verschiedensten Künstler in insgesamt 14 Vorstellungen ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Den Besuchern werden Zauberei, Artistik und Comedy (ZAC) in einer etwa zweistündigen Veranstaltung dargeboten.
Die Kunstform des Varietés wurde in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zunehmend von den Lichtspielhäusern verdrängt. Seit dem Ende der 80er Jahre erfreue sich das Varieté jedoch wieder einer zunehmenden Beliebtheit, erklärte Horst Lohr am Dienstag (26. Juli). Lohr ist als Zauberkünstler Juno nicht nur in Marburg bekannt, sondern auch in der internationalen Varieté-Szene. Er selbst moderiert die Veranstaltungen und zeigt dabei auch einige seiner Zauberkunststücke.
Die Europa- und weltweit bekannten Künstler setzen bei ihren Darbietungen auf die unterschiedlichsten Schwerpunkte. Die junge chinesische Künstlerin Fei Wang zeigt beispielsweise die alte Technik der Antipodistik.
Dabei handelt es sich um eine Form des Jonglierens. Auf dem Rücken liegend jongliert sie verschiedene Gegenstände - wie Tücher und Regenschirme - mit Händen und Füßen gleichzeitig.
Das ukrainische Duo "Blinddate" bedient sich hingegen eher akrobatischer Vorführungen. Die beiden Artisten treten bei der zweistündigen Veranstaltung gleich mehrmals auf. Dabei präsentieren sie sowohl Partnerakrobatik wie auch Rola-Rola-Kunststücke.
Wie der Name "Blind Date" schon vermuten lässt, geht es in ihren Darbietungen um die Chemie zwischen Mann und Frau. Der Mann muss dabei die waghalsigsten Kunststücke über sich ergehen lassen, um die Frau zu beeindrucken und für sich zu gewinnen. Dabei tritt er die ganze Zeit über als Spießbürger mit Anzug und Aktentasche auf.
Der Jongleur John Thurano unterhält das Publikum auf komödiantische Weise. Dabei jongliert er mit zerbrechlichen Tellern und Reifen. Er ist der Sohn des bekannten Jongleurs und Seiltänzers Konrad Thurano.
Der Zauberkünstler Zyculus und der Sänger Stefan Heim treten gemeinsam an, um die Zuschauer in eine Traumwelt aus Seifenblasen zu entführen. Ganz ohne Hilfsmittel zeigt Zyculus dabei, welche komplexen Gebilde man mit Seifenblasen erzeugen kann. Der gelernte Musicalsänger Stefan Heim unterstützt ihn dabei mit passendem Gesang.
Das Quartett "Jazzrobots" ist an einigen Stellen der Show für die musikalische Untermalung zuständig. Dabei kommen Schlagzeug, Piano, Bass und Saxophon zum Einsatz.
Doch auch Solo-Programme finden im Zuge des Sommervarietés ihren Platz. Der - in Marburg bereits bekannte - Musikkabarettist Armin Fischer und die Schauspielerin und Clownsfrau Katharina Witerzens zeigen am Montag (15. August) sowie am Dienstag (16. August) ihr Können. Fischer tritt dabei mit seinem neuen Programm anlässlich des 200. Geburtstags von Franz Liszt auf. Zum Abschluss des Sommervarietés tritt am Donnerstag (25. August) die Theatergruppe "Instant Impro" auf.
Die Improvisationskünstler sind dem Marburger Publikum bereits bekannt. Sie haben sogar in früheren Jahren schon die Moderation des Varietés übernommen.
Zwei Theaterstücke für Kinder komplettieren das Sommervarieté. Am Sonntag (7. August), Sonntag (14. August) und Samstag (20. August) wird "Fragetierchen" mit Regina Leitner aufgeführt.
Das Stück beschäftigt sich mit der Angst von Kindern vor dem Neuen und vor Veränderungen. Ein Umzug oder eine neue Schule sind alltägliche Probleme von Kindern. Leitner tritt als Fragetierchen auf und entführt sie in eine Welt voller Träume und Hoffnungen.
"Die großen Abenteuer des kleinen Ritter Maus" ist ein Stück für die ganze Familie über Freundschaft und Missverständnisse. Ein Straßenfeger und eine verliebte Maus gehören genauso zum Ensemble wie ein Igel, eine Fledermaus und ein gefährlicher Aligator. Zu sehen ist das Stück am Sonntag (21. August) um 15 Uhr.
Lohr freut sich, dass die Varietés in der Waggonhalle sich in den letzten Jahren immer zunehmender Beliebtheit erfreuen. Es gehe hauptsächlich darum, die Zuschauer für zwei Stunden zu entführen und ihnen ein rundum gutes Gefühl zu vermitteln. Die Kunstform des Varietés verglich er mit dem Gefühl, dass einen bei der Beobachtung eines Sonnenuntergangs am Meer überkomme.
Bernd Kerseboom
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