10.07.2011 (fjh)
"Und der Haifisch, der hat Zähne", spielte die Bläser-
Gruppe "Albasoden" aus Poitiers nach einer Melodie von Kurt Weill. Zähne zeigten die Anwesenden im Welcome-Hotel am Sonntag (10. Juli) allerdings höchstens mit einem freundlichen Lächeln oder Lachen.
Beim – mittlerweile auch schon traditionellen – Empfang zum Stadtfest
Drei Tage Marburg (3TM) zogen der
Marbuch-Verlag als Veranstalter und die
Stadt Marburg ein erstes Resümee des diesjährigen Stadtfests.
Umrahmt waren die Reden des Verlagsgeschäftsführers Peter Mannshardt und von Oberbürgermeister Egon Vaupel durch ein hochkarätiges Musikprogramm. Neben "Albasoden" aus Marburgs französischer Partnerstadt Poitiers trat auch der Maulbronner Kammerchor auf.
Mit einer Barock-Komposition in lateinischer Sprache begannen die Württemberger ihre gekonnte A-Capella-Darbietung. Darauf folgte ein afrikanisches Gebet um Frieden und die Bekämpfung des Hungers unter dem Titel "Gabi Gabi". Den krönenden Abschluss bildete eine neu arrangierte Fassung des alten deutschen Volkslieds "Kein schöner Land".
Zufrieden zeigten sich Manshardt und Vaupel mit dem Wetter und dem Besucherandrang beim Stadtfest. Zudem verwiesen beide auf die gleichzeitig dazu stattfindenden Feierlichkeiten zum
50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Marburg und Poitiers.
Unzufrieden gab Vaupel sich hingegen mit dem Ausgang des Drachenboot-Wettrennens auf der Lahn. Auch 2011 seien die Sozialdemokraten wieder hinter den Grünen als Zweite ins Ziel gegangen, während "das schwarze Boot leckgeschlagen" sei.
"Trotz aller anderslautenden Beteuerungen hatten die Grünen in ihrem Boot nur eine Frauenquote von 20 Prozent verwirklicht", beklagte Vaupel. Das Boot seiner eigenen Partei hingegen sei zur Hälfte mit Frauen besetzt gewesen. Hier forderte er eher scherzhaft eine Änderung des Reglements ein.
Das vorzeitige Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft aus der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen am vorangegangenen Abend nahm Vaupel zum Anlass, den Anwesenden einen passenden Weg für weitere Begeisterung zugunsten der WM zu weisen: "Nun steht doch nichts mehr im Weg, zum französischen Team zu halten!"
Ansonsten gab es am Sonntagmittag aber nur zufriedene Gesichter. Zufriedenstellend waren auch die Einnahmen der Spendensammlung, die einem Kinderkrankenhaus in der afgghanischen Hauptstadt Kabul und einem Unterstützungsprojekt für sozial benachteiligte Jugendliche zugute kommen sollen.
Zu Ende gehen wird das Stadtfest am Sonntagabend um 18.30 Uhr mit einem Konzert des Maulbronner Kammerchors in der
Elisabethkirche. Angesichts seines beeindruckenden A-Cappella-Vortrags im Welcome-Hotel dürfen die Besucher dort ein gut ausgefeiltes, sehr interessantes und vor allem überaus vielseitiges Gesangsprogramm auf höchstem Niveau erwarten.
Franz-Josef Hanke
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