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Dreifache Feier


50 Jahre Städtepartnerschaft Marburg-Poitiers

09.07.2011 (fjh)
In Feierlaune befand sich am Samstag (9. Juli) nicht nur die Stadt Marburg. Gleich drei Anlässe boten sich am zweiten Wochenende im Juli 2011 für fröhliche Stimmung und freudige Erwartung.
Bei einem Festakt im Historischen Saal des Marburger Rathauses empfing Oberbürgermeister Egon Vaupel seinen Amtskollegen Alain Claeys aus der französischen Partnerstadt Poitiers. Mit einer großen Delegation war Claeys angereist, um hier das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Poitiers und Marburg zu feiern.
Gemeinsam hatten die beiden Stadtoberhäupter bereits am Freitag (8. Juli) im Rathaus die Ausstellung "Homo Picto-Marbourgeois" eröffnet. Sie zeigt Fotos von je 50 Menschen aus Marburg und Poitiers.
Ebenfalls gemeinsam hatten Claeys und Vaupel danach das Stadtfest Drei Tage Marburg (3TM) eröffnet. Die 14. Ausgabe des - mittlerweile bereits traditionellen - Stadtfests bildet den fröhlichen und bunten Rahmen für das Partnerschaftsjubiläum.
Auf dem Marktplatz habe er mit zwei älteren Damen gesprochen, berichtete Vaupel in seiner Ansprache beim Empfang im Rathaus. Mit dem Fahrrad seien sie vom Schwarzwald aus quer durch Deutschland gefahren und befanden sich nun wieder auf dem Weg nach Süden.
"Eigentlich hatten sie sich Gießen als Etappenziel vorgenommen, was ich überhaupt nicht verstehen kann", witzelte Vaupel. Als sie dann aber auf dem Marktplatz die Musik der Gruppe "Albasoten" aus Poitiers gehört hatten, beschlossen sie, das ganze Wochenende über beim Stadtfest in Marburg zu bleiben.
Auch die Gäste des Empfangs im Rathaus konnten die Musik von "Albasoten" erleben. Sie lieferte das musikalische Begleitprogramm zum Empfang.
Mit einem klassischen Stück begann die Bläser-Gruppe zunächst ein wenig Verhalten. Mit Bravour meisterten die Poitiviner anschließend auch die "Bohemien Rapsody" von Freddy Mercury und seiner Gruppe "Queen".
Der dritte und – zumindest für die beiden Betroffenen – schönste Anlass zum Feiern war die Hochzeit der Marburgerin Nadja Baduin mit ihrem Ehemann aus Poitiers. Diese Verbindung betrachtet Claeys als Ausdruck der freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen den Menschen in Marburg und Poitiers in den vergangenen 50 Jahren entstanden sind.
Die Städtepartnerschaft unterfüttere die europäische Einigung von unten, meinte Vaupel. Sie bilde das stabile Fundament für den Frieden, der heute zwar ganz normal wirke, vor 50 Jahren aber noch mit großen Vorbehalten zwischen Deutschen und Franzosen aufgrund ihrer schlimmen Erfahrungen aus zwei Kriegen zu kämpfen hatte.
Gemeinsam besiegelten Vaupel und Claeys in einem feierlichen Vertrag das Partnerschaftsjubiläum. Zudem trug Claeys sich ins Goldene Buch der Stadt Marburg ein.
Im Oktober möchte Vaupel seinem französischen Amtskollegen einen Gegenbesuch abstatten. Er und Claeys hatten sich am Freitagnachmittag erst persönlich kennengelernt.
Auch über die Sprachbarrieren hinweg fanden die beiden Stadtoberhäupter allmählich eine gemeinsame Sprache. Vaupel und Claeys vereinen zwei interessante Details: Sie sprechen nicht die Sprache der jeweils anderen Partnerstadt und sie besuchen sie im Jubiläumsjahr zum ersten Mal.
Wahrscheinlich wird eine dritte Tatsache nach Vaupels Gegenbesuch in Poitiers hinzukommen: Beide Bürgermeister werden wohl Gefallen finden an der Wahl ihrer Amtsvorgänger zugunsten dieser Städtepartnerschaft.
Franz-Josef Hanke
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