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Rempler gegen Piraterie


Marburger Studie gibt Handlungshilfen

13.05.2008 (ms)
Der Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement an der Philipps-Universität hat Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren identifiziert, die bei der Abwehr von Produkt- und Markenpiraterie in der Volksrepublik China eine Rolle spielen. Die empirische Untersuchung mündet in Entscheidungshilfen für einen wirksamen Schutz des geistigen Eigentums.
Die Europäische Kommission beziffert den weltweiten Schaden durch Produkt- und Markenpiraterie in zurückhaltenden Schätzungen auf 129 Milliarden Euro, unter Berücksichtigung von Dunkelziffern sogar auf 370 Milliarden Euro pro Jahr. Die Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) schätzt den Schaden auf 450 Milliarden US-Dollar.
Exakte Schätzungen der Schadenssumme durch Produktpiraterie sind nur schwer möglich. Alle Institutionen gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Auch wenn sich die einzelnen Prognosen unterscheiden, wird dennoch deutlich, dass Fälschungen einen nicht zu unterschätzenden und weiter wachsenden Schadensfaktor insbesondere für deutsche Unternehmen und die deutsche Volkswirtschaft darstellen.
China gilt neben Russland als Hauptakteur bei der Verletzung von geistigem Eigentum. Als Hauptprobleme werden die Nichteinhaltung internationaler Verträge, das Fehlen von rechtlichen Durchsetzungsmöglichkeiten sowie die eingeschränkte Freiheit der Medien in der Berichterstattung genannt. Auch die zunehmende Verflechtung der Märkte und der Abbau von Handelshemmnissen begünstigen die illegale Imitation und den Vertrieb von Nachbauten.
Die nun vorgestellte Studie von Prof. Dr. Michael Stephan und Mitarbeitern hat folgende Faktoren als erfolgskritisch erwiesen: ungenügend definierte Schutzstrategien im Unternehmen sowie die Unkenntnis relevanter Schutzmaßnahmen; ein fallspezifischer Aktionismus und die Furcht vor juristischen Auseinandersetzungen bei der Bekämpfung von Fälschern; die Nichtbeachtung politischer Gestaltungsparameter zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Volksrepublik China.
Als Ergebnis der empirischen Untersuchung stellt die Studie einen Bezugsrahmen für den wirksamen Schutz des geistigen Eigentums vor, um Unternehmen eine Entscheidungshilfe für die Strategie- und Maßnahmenwahl an die Hand zu geben.
pm: Philipps-Universität Marburg
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