30.06.2011 (fjh)
Zur Eröffnung der Foto-Ausstellung "Menschen in Marburg“ im Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BIP) Am Grün wurde die Fotografin Lotte Michailova von Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach mit dem Historischen Stadtsiegel der
Universitätsstadt Marburg geehrt. In ihren Arbeiten seien ihr - wie Weinbach es in ihrer Laudatio ausdrückte – vor allem zwei Aspekte wichtig: die Beziehung von Mensch und Natur sowie das soziale Leben der Menschen miteinander.
Diese Haltung drücke sich auch in ihrem Leben in Marburg aus. Das gelte sowohl in ihrem ehrenamtlichen Engagement als auch in den Themen ihrer Fotografien der letzten Jahre.
Neben ihrer Mitarbeit in der Fotografenvereinigung "Blaue Linse Marburg“ ist die gebürtige Bulgarin besonders am Richtsberg aktiv geworden. Dort arbeitete sie in der Arbeitsgemeinschaft Frauen, im Projekt "Soziale Stadt“ und bei der Initiative "Lebenswerter Stadtteil Richtsberg“ mit.
Ihr neuer Lebensraum ist ihr sehr ans Herz gewachsen. Das zeigt sich in zahllosen Fotografien ihrer unmittelbaren Umgebung, ihrer Mitmenschen und von deren vielfältigen Aktionen am Richtsberg.
"Mehr Aktion“ ist Michailovas Motto. Sie stellt die innere Dynamik des Sujets für eine kreative Darstellung in den Vordergrund. Wie es der diesjährige Kamerapreisträger Anthony Dod Mantle formuliert hat, steht auch für sie "Unmittelbarkeit und Bewegung“ im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit.
Michailova wurde 1925 in Bulgarien geboren. Seit 1999 lebt sie in Marburg auf dem Richtsberg. Als ihr Sohn eine Professur an der Philipps-Universität antrat, folgte die Tochter eines Deutschen und einer Bulgarin ihm ins Studentenwohnheim.
Die Fotokünstlerin begann ihre Tätigkeit in der Kulturabteilung des Rathauses von Sofia. Sie absolvierte die Schule für Kino und Fototechnik, arbeitete viele Jahre in der bulgarischen Kinematografie sowie später in der Sofia Press Agentur.
Auch heute noch ist Michailova Mitglied der Fotografischen Akademie in Sofia. Für ihre Fotografien hat sie zahlreiche Preise bekommen.
Dazu zählen der erste Preis des Filmfestivals im tschechoslowakischen Karlsbad 1964 und zwei Goldmedaillen auf der Fotowoche in München 1973. Für ihr künstlerisches Lebenswerk und ihren außerordentlichen Beitrag zur Entwicklung der Fotografie in Bulgarien wurde sie 2005 vom bulgarischen Ministerium für Kultur und der Akademie der Fotografie ausgezeichnet.
Die Ausstellung im BiP ist bis Freitag (26. August) zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs von 8.30 bis 16 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 18 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr.
pm: Stadt Marburg
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