25.05.2011 (ms)
Gleich viermal kam es nach Angaben von Kindern
in den zurückliegenden Tagen nach
in Lahntal-Sterzhausen und Marburg-Michelbach zu einer Kontaktaufnahme durch fremde Männer. Die Vorfälle, die teilweise erst Tage später bei der Polizei gemeldet wurden, beschäftigen nun die Kriminalpolizei.
Neben eigenen intensiven Ermittlungen erhoffen sich die Fahnder Hinweise aus der Bevölkerung. Hinweise auf einen sexuellen Hintergrund haben sich bei den Nachforschungen der Kriminalbeamten bisher in keinem Fall ergeben.
Der erste Vorfall soll sich am Freitag (13. Mai) in Sterzhausen in der Straße "In der Hoffstadt" zugetragen haben. Nach Angaben eines neunjährigen Mädchens soll ein etwa 31 Jahre alter Mann die Schülerin gegen 7.40 Uhr auf dem Weg zur Schule wortlos am Handgelenk gepackt und ein Stück weit mitgezogen haben. Die Neunjährige lief wenig später ungehindert auf den Schulhof.
Am darauffolgenden Freitag (20. Mai) gegen 7.30 Uhr soll ein etwa 40-Jähriger einen Jungen auf dem Weg zur Schule an der Schulter festgehalten haben. Der zehnjährige Schüler riss sich in der Wittgensteiner Straße los und flüchtete in ein angrenzendes Feld.
Am selben Tag soll sich dann in Michelbach gegen 14.10 Uhr in der Straße "Zum Kalkberg" ein etwas anders gelagerter Vorfall ereignet haben. Hier sprach ein Autofahrer einen neunjährigen Jungen auf dem Nachhauseweg von der Schule an. Der Mann erkundigte sich nach einer Hausnummer in der Straße. Der Junge konnte nach eigenen Angaben nicht weiterhelfen. Daraufhin entfernte sich der Autofahrer ohne weitere Aktivitäten oder Forderungen.
Nach Angaben des Jungen ist der Fahrer etwa 40 Jahre alt. Er sprach akzentfrei Deutsch. Bekleidet war er mit einer grünen Jacke und einem T-Shirt.
Bei dem Wagen soll es sich um einen – vermutlich weißen – Kleinwagen mit Marburger Kennzeichen handeln. Der Neunjährige konnte sich an eine8 als mittlere Ziffer des Kennzeichens erinnern.
Ebenfalls in Michelbach soll ein Autofahrer am Montag (23. Mai) gegen 7.50 Uhr zwei neunjährige Schüler in der Straße "Am Lorch" angesprochen haben. Sein Angebot, gemeinsam in den Zoo zu fahren, lehnten das Mädchen und der Junge mit Hinweis auf den bevorstehenden Schulbesuch ab. Die Schüler flüchteten anschließend in Richtung Schule.
Der etwa 20 Jahre alte Autofahrer hat kurze braune Haare, die im Bereich der Ohren rasiert sind. Auf der rechten Kopfseite befindet sich ein - in die Haare rasierter - Blitz. Bekleidet war der Mann mit einer grünen Trainingsjacke mit zwei weißen Streifen.
Bei dem benutzten Kleinwagen handelt es sich um ein älteres, verschmutztes, weißes Fahrzeug mit "Macken". Auf dem Heck ist ein Flammenmotiv abgebildet. Die hinteren Scheiben beschrieben die Kinder als lila-blau. Im Inneren erkannten die Schüler ein orangefarbenes Duftbäumchen am Spiegel. Wie bei dem Geschehen am 20. Mai in Michelbach "Am Kalkberg" wurde ein Marburger Kennzeichen mit der mittleren Ziffer 8 abgelesen.
Die Kriminalpolizei führt derzeit ihre intensiven Ermittlungen mit Nachdruck fort. Sie steht auch im Kontakt mit den betroffenen Schulen vor Ort. Die Sorgen und Ängste der Eltern nehmen die Ermittler ernst.
Gleichwohl können die Beamten nicht gänzlich ausschließen, dass es bei den Schilderungen der einzelnen Sachverhalte zu Vermischungen der Aussagen gekommen ist. Die Kinder kennen sich teilweise untereinander und dürften sich über die Vorkommnisse unterhalten haben. Zwischen den Vorfällen in Sterzhausen und Michelbach besteht aufgrund der unterschiedlichen Personenbeschreibungen nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei kein Zusammenhang.
pm: Polizei Marburg
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