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Dreimal Ignoranz


AStA gegen Abschiebung eines kranken Kinds

19.05.2011 (fjh)
Gegen die Abschiebung des achtjährigen Hasbulat Hadaev hat sich der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) am Donnerstag (19. Mai) ausgesprochen. Er unterstützt eine Petition, die am Mittwoch (18. Mai) dem Bundestagsabgeordneten Sören Bartol übergeben wurde. Seit Längerem kritisiert der AStA Marburg die deutsche Abschiebepraxis vor allem gegen Familien und Studierende.
"Für uns ist absolut nicht nachvollziehbar und unverantwortlich, wie es die Bundesregierung zulassen kann, dass ein achtjähriger Junge, der permanente ärztliche Betreuung braucht und sie hier erhält, in eine absolute Ungewissheit abgeschoben werden soll“, kommentierte die AStA-Referentin Ursula Schreiber den Fall. Die Abschiebungen von Familien aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf zeigten immer wieder die realen Konsequenzen der aktuellen Abschiebepolitik.
In seiner Arbeit als Studierendenvertretung werde der AStA "tagtäglich mit der deutschen Abschiebepraxis konfrontiert", ergänzte die AStA-Finanzreferentin Justyna Oblacewicz. "Jahr für Jahr werden dutzende - bundesweit hunderte - Studierende wegen nichtigen Formalitäten abgeschoben.“
Hinzu kommt, dass für viele das Ende des Studiums auch das ungewollte Ende des Aufenthalts in Deutschland bedeutet. "Wir sprechen uns grundsätzlich gegen solche Abschiebungen und für ein Bleiberecht für alle aus"“, verdeutlichte der AStA-Hochschulreferent Jan Beberweyk. "Der Fall von Hasbulat zeigt wieder einmal deutlich, welche Auswirkungen die deutsche und europäische Abschottungspolitik für die betroffenen Menschen haben.
Wenn sich die Bundesrepublik hier mit Hilfe des Dublin-II-Abkommens aus ihrer humanitären Verantwortung stehle, könne das nicht ohne Widerspruch bleiben. Hasbulat wird zur Zeit im Universitätsklinikum wegen einer Nierenerkrankung behandelt.
"Eine Abschiebung wäre unverantwortlich“, warnte Beberweyk weiter. Weitere Informationen zum Fall Hasbulat gibt es auf der Internetseite www.hasbulat-will-leben.de.
pm: AStA Marburg
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