02.05.2011 (fjh)
Auch in einer Stadt wie Marburg mit einer Vielzahl historischer und denkmalgeschützter Gebäude sind Maßnahmen zur Sanierung, Umstellung der Haustechnik oder für die Dämmung notwendig. Für solche Gebäude ist es ganz besonders wichtig, dass sich die Eigentümer im Vorfeld eines Sanierungsvorhabens fachkundig beraten lassen.
Unsachgemäß durchgeführt, haben in einigen Fällen Sanierungsversuche schon zu Schäden geführt. Hervorgerufen wurden sie beispielsweise durch Tauwasserbildung sowie damit einhergehender Vernässung und Schimmelbelastung. Mitunter wurde auch die Fassade durch ungeeignete Außendämmung verunstaltet.
Um solche Fehler zu vermeiden, bietet die
Universitätsstadt Marburg beim Fachdienst Stadtplanung/Untere Denkmalschutzbehörde eine kostenlose fachkundige Energieberatung an. Eigentümer, Handwerker und Architekten können bautechnische Probleme sowie Fragen des Denkmalschutzes und des Baurechts mit der Beratungsstelle und den Fachdiensten erörtern und abklären.
Im Auftrag der Universitätsstadt Marburg steht die Architektin Christine Jantzen in der neuen Beratungsstelle für Fragen zur Verfügung. Thema könnten dabei energiesparende Maßnahmen, Fördermittel und Zuschüsse oder Vorgaben und Vorschriften des Denkmalschutzes und der Stadtplanung sein.
Ein gelungenes Beispiel der substanziellen und energetischen Sanierung im Einklang mit dem Denkmalschutz ist das Gebäude Lingelgasse 13a. Nach konstruktiver Instandsetzung aller Bauschäden wurden verschiedene Maßnahmen für die energetische Sanierung der Ehemaligen Zootomie umgesetzt.
Die neuen Fenster wurden gemäß dem historischen Vorbild mit schmalen Fensterprofilen in zehnteiliger und vierflügeliger Ausführung sowie energieeffizienter Dreifachverglasung ausgebildet. Der Wärmeschutz der Außenwände wurde mit einer Innendämmung verbessert ohne jegliche Veränderung des äußeren Erscheinungsbilds.
Die Decke zum Dachgeschoss und zum Kriechkeller wurde hoch wärmegedämmt ausgeführt. Besonderer Wert wurde auf die Vermeidung von
Wärmebrücken und Erreichen einer hohen Luftdichtheit gelegt.
Im Sinne der Denkmalpflege und Ökologie wurden ausschließlich Holzwerkstoffe für Innenausbau und Cellulosefasern als Wärmedämmung verwendet. Zur Minimierung der Lüftungswärmeverluste
und für maximalen Lüftungskomfort wurden für jede Wohneinheit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut.
Zur Beheizung und Warmwasserversorgung des Gebäudes wurde eine Gas-Brennwertheizung eingebaut. Rohrleitungen und Heizflächen wurden konsequent mit dem Ziel hoher Energieeffizienz projektiert und ausgeführt.
Die Energieberatung für denkmalgeschützte Gebäude findet jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr im städtischen Bauamt an der Barfüßerstraße statt.
pm: Stadt Marburg
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