08.05.2008 (nur)
"Rot" trifft auf "Grau": Von Freitag (9. Mai) bis Donnerstag (26. Juni) stellt Sati Zech ihre malerischen Arbeiten auf Papier und Leinwand den architektonischen Betonplastiken von Friedemann Grieshaber in einer Ausstellung gegenüber.
Der Bildhauer Grieshaber entwickelt und erbaut seine Beton-Skulpturen aus architektoralen Grundformen. Der im Jahr 1968 geborene Ravensburger lässt aus Drei- und Rechtecken, Quadern und Pyramiden sehr unterschiedliche Baukörper entstehen.
Man trifft auf Hauskuben mit variierenden Dachformationen, reliefartig angeordnete Häuserfronten und langgezogene Stelen, durchbrochen von Öffnungen oder mit Balkonen ausgestattet. Dabei folgen die einzelnen Bausteine keinen geometrischen Gesetzmäßigkeiten, sondern unterwerfen sich der individuellen Formentscheidung des Künstlers.
Laut Grieshaber ist der Werkvorgang eher dem des Schmiedens vergleichbar als dem des klassischen Modellierens. Die geometrischen Basisformen aus Ton, die den Beton-Skulpturen vorausgehen, werden ohne Masseverlust gequetscht, gedrückt, gelängt, geplättet oder gebogen.
Was sich auf der einen Seite verschmälert, verbreitert sich auf der anderen. Reduziert sich die Kernsubstanz des plastischen Gebildes durch Öffnungen oder Durchbrücke, sorgen an anderer Stelle Balkone oder andere Ausbildungen für Ausgleich.
Auch die seit 1979 in Berlin lebende Zech ist Bildhauerin. In ihren Arbeiten auf Papier und Leinwand trifft man auf autonome Form- und Farbgebilde, die sich nach dem poetologischen Prinzip der Variation immer wieder aufs Neue zusammenfinden.
In ihren zwischen den Jahren 2001 und 2006 entstandenen "Bollenarbeiten" reiht sich eine hügelartige, rote Einzelform in vielfältigen Anordnungen. Mal entstehen fast regelmäßige Reihungen, die wie ein archaisches Zeichenarsenal anmuten, dann wieder bemühen sich unterschiedlich massige Gebilde um Ausgleich auf der aus Streifen zusammengesetzten Leinwand.
Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag (9. Mai) um 18 Uhr im
Marburger Kunstverein am Gerhard-Jahn-Platz.
pm: Marburger Kunstverein
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