05.04.2011 (fjh)
Gleich zwei musikalische Leckerbissen präsentiert der
Marburger Konzertchor vor dem Osterfest 2011. Die Klassik-Konzerte finden am Sonntag (17. April) in der Universitätskirche und am Mittwoch (20. April) in der Kirche St. Peter und Paul statt.
Kenner subtiler klassischer Musik in Marburg schätzen seit Jahren die Solokonzerte, die mit herausragenden Vokal- oder Instrumentalkünstlern alljährlich um die Osterzeit in Marburg geboten werden. Im Jahr 2011 kann man erneut die Geigerin Laura Zarina erleben, die bereits 2010 beim Januar-Konzert des Orchesters "Virtuosi Brunensis" in der Stadthalle mit ihrem Können Aufsehen erregt hat. Am Palmsonntag spielt sie nachmittags um 17 Uhr in der Universitätskirche an der Reitgasse.
Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach. Die Geigerin bringt die Sonate g-Moll mit der Nummer 1001 im Bach-Werkeverzeichnis (BWV), die Partita d-Moll BWV 1004 und die Sonate C-Dur BWV 1005 zu Gehör.
Alle drei Kompositionen stammen aus der glücklichsten Zeit Bachs in Köthen zwischen 1717 und 1723, als er sich - entlastet von manchen Zwängen seiner Tätigkeit am Hofe von Weimar - nun eher den damals moderneren Musikströmungen und auch mit klarerer Tonsprache den Kompositionen auf verschiedenen Soloinstrumenten widmen konnte. Diese Sonaten und Partiten gehören mit zum Schwierigsten, was je für Solovioline geschrieben wurde, sind aber dennoch wunderbare Musik. Es dürfte daher zu den Seltenheiten gehören, dass man sie im Live-Konzert - von einer herausragenden Interpretin gespielt - erleben kann.
Die gebürtige Litauerin Zarina ist erst 23 Jahre alt. Nach Meinung vieler Kritiker gehört sie zu den großen Hoffnungen der Musikwelt.
Das "Stabat Mater“ von Antonín Dvořák bringen der Marburger Konzertchor und die Virtuosi Brunensis am Mittwoch (20. April) auf die Bühne.
Dieses Oratorium hält der Dirigent Helmuth Rilling für "ein unglaubliches Stück" und für "eines der bedeutsamsten oratorischen Werke, die je geschrieben wurden“.
Nach 22 Jahren wird der Marburger Konzertchor es im Rahmen der 38. Internationalen Bachtage Hessen-Thüringen wieder in großer Besetzung auch in seiner Heimatstadt bieten. Am Mittwoch der Karwoche um 20 Uhr musizieren unter Leitung von Prof. Siegfried Heinrich in der Kirche St. Peter und Paul die Vokalsolisten Sylvia Bleimund (Sopran), Julia Fercho (Alt), Byoung Nam Hwang (Tenor), Florian Kresser (Bass), das Orchester Virtuosi Brunensis und der Marburger Konzertchor.
Zu Beginn erklingt das Ricercare à 6 Vociaus dem "Musikalischen Opfer" von Johann . S. Bach.
Das lateinische „Stabat Mater“ ist zugleich der Textbeginn dieser eindrucksvollen Trauermusik und handelt von der Mutter Jesu, die versenkt in tiefem Schmerz unter dem Kreuz ihres Sohnes steht. Dieses Werk könnte dazu beitragen, dass man aus dem finsteren Tal unbewältigter Verluste zu neuem Trost und Zuversicht geführt wird. Es ist aber auch sonst eines der eindrucksvollsten Oratorien.
pm: Marburger Konzertchor
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