04.04.2011 (ms)
Katja Urbatsch erhält das "Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte". Das haben die
Humanistische Union (HU) und die
Stadt Marburg am Montag (4. April) bekanntgegeben.
Der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer Gümbel wird die Laudatio auf Urbatsch halten. Oberbürgermeister Egon Vaupel wird ihr den undotierten Preis am Dienstag (19. April) im Historischen Saal des Rathauses überreichen.
Laudator Schäfer-Gümbel kennt Urbatsch aus gemeinsamem Engagement zugunsten von Bildungsgerechtigkeit. Die 32-jährige Giessenerin setzt sich für gleichberechtigte Zugangschancen gerade auch von Menschen aus bildungsfernen Familien zu akademischen Ausbildungsgängen ein.
Seit 2005 würdigen der HU-Ortsverband Marburg und der Magistrat der Universitätsstadt Marburg mit dem "Marburger Leuchtfeuer" das herausragende Engagement zugunsten der Bürgerrechte sozial benachteiligter Mitmenschen. Die Auszeichnung soll vor allem den Einsatz für den Respekt aller Menschen ohne Ansehen ihrer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Lage würdigen.
Mit dem Aufbau des bundesweiten Netzwerks "ArbeiterKind" hat Katja Urbatsch sich vor allem dem ungehinderten Zugang junger Menschen aus Arbeiterfamilien zur Hochschulbildung gewidmet. Mit Beratung und einem Mentorenprogramm engagiert sie sich gemeinsam mit anderen Akademikern aus eher bildungsfernen Familien für den gleichberechtigten Zugang zur Universität und weiteren akademischen Karrieremöglichkeiten.
Das Recht auf freie und ungehinderte Bildung rückt die Jury mit der Preisträgerin des Leuchtfeuers 2011 in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Bei der ersten Preisträgerin Ulrike Holler war es 2005 die respektvolle Berichterstattung über sozial benachteiligte Menschen in den Medien. 2006 stand Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ für die praktische Übertragung ethischer und philosophischer Grundhaltungen auf sozial gerechte Strukturen der Arbeitswelt und im Alltagsleben.
Die langjährige Marburger DGB-Kreisvorsitzende Käte Dinnebier, die im August 2010 verstorben ist, stand 2007 stellvertretend für den Kampf von Frauen um Gleichberechtigung, gleiche Entlohnung und gleiche Bildungschancen. Prof. Dr. Rolf Schwendter hatte sich in herausragender Weise für Alternativen zur Sozialen Ausgrenzung in Wirtschaft, Kultur und Arbeitsleben eingesetzt.
Die Pädagogin Sabriye Tenberken wurde 2009 für ihre entwicklungspolitische Bildungsarbeit mit blinden Kindern in Tibet und Indien ausgezeichnet. Der Giessener Arzt und Psychiater Prof. Dr. Horst-Eberhard Richter erhielt das "Marburger Leuchtfeuer" 2010 für seinen Einsatz für psychisch erkrankte Mitbürger.
In diese illustre Reihe fügt sich auch Urbatsch lückenlos ein. In ihrer Arbeit sieht die Jury ein Vorbild für die praktische Vermittlung zwischen Arbeiterfamilien und der akademischen Welt. Dabei versteht sie Beratung und Mentoring als systematische Hilfe zur Selbsthilfe.
pm: HU-Ortsverband Marburg
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