29.03.2011 (ms)
Drei Marburger Hochschullehrer zählen einem aktuellen Ranking zufolge zu den wichtigsten Materialwissenschaftlern weltweit. Das geht aus einer Studie des Informationsanbieters Thomson Reuters für das Magazin "Times Higher Education" (THE) hervor, die 500.000 Fachkollegen mit deren Publikationen aus der vergangenen Dekade berücksichtigt.
Die Chemiker Prof. Dr. Andreas Greiner und Prof. Dr. Joachim Wendorff sowie der Physiker Prof. Dr. Wolfgang Parak von der
Philipps-Universität belegen Plätze unter den Top 100. Das berichtete die Universitätsverwaltung am Dienstag (29. März).
"Marburg ist Weltspitze bei der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnis“, kommentierte Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Bremmer diese Leistungsschau. "Dies ist ein hervorragendes Ergebnis für die genannten Wissenschaftler, aber natürlich auch für die Philipps-Universität.“
Die Hochschule habe mit dem Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften ausgezeichnete Arbeitsbedingungen geschaffen, um auf diesem höchst kompetitiven Forschungsgebiet weltweit führend arbeiten zu können. Die Rangliste umfasst dem Magazin THE zufolge diejenigen hundert Materialwissenschaftler, deren Veröffentlichungen seit Januar 2000 am häufigsten zitiert wurden. Die Marburger Forscher gehören demnach zum besten Fünftelpromille ihres Fachs.
Die Philipps-Universität ist die einzige akademische Institution in Deutschland, die mit drei Forschern auf der Liste vertreten ist. Damit zählt sie zu den neun Einrichtungen weltweit, an denen die meisten Top-Materialwissenschaftler tätig sind.
Paraks Arbeitsgruppe "Biophotonik" befasst sich schwerpunktmäßig mit der Synthese und biologischen Anwendung von kolloidalen Nano- und Mikropartikel, besonders für Sensorik und Zufuhr von Wirkstoffen in Zellen. "Unser besonderes Augenmerk liegt auf intelligenten Materialien, deren Funktion gezielt gesteuert werden kann, zum Beispiel durch Licht, magnetische Felder oder den pH-Wert", erläuterte Parak.
Die Arbeitsgruppen von Greiner und Wendorff arbeiten auf dem Fachgebiet Polymerchemie des Fachbereichs Chemie und der mittelhessischen Transferstelle "TransMIT“ eng zusammen, etwa bei der Fortentwicklung des Elektrospinnens von Nanostrukturen. Dabei handelt es sich um eine Methode, die in Technik und Medizin Anwendung findet. Greiners Arbeitsgruppe verspricht sich vollkommen neue Materialien von künstlichen Molekülen auf der Basis von Polymeren und Nanopartikeln.
pm: Philipps-Universität Marburg
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