17.03.2011 (ms)
Das Datenbank-Projekt "Thesaurus Nominum Auctorum et Mortuorum" (THENOM) erhält weiterhin Fördermittel. Die Finanzierung des Vorhabens mit mehr als 230.000 Euro übernimmt die
Volkswagenstiftung zum 15. Juni 2011.
"Dadurch sind das Fortbestehen des Projekts und die damit verbundenen Abschlussarbeiten gewährleistet“, erklärte Prof. Dr. Rudolf Lenz als Sachverständiger der Forschungsstelle für Personalschriften. Bei ihr handelt es sich um ein An-Institut der
Philipps-Universität.
THENOM ist eine Datenbank der Namen von Verfassern und Verstorbenen frühneuzeitlicher Leichenpredigten. Das Vorhaben wurde bislang von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.
Seit dem Jahr 2008 beschäftigt sich die Forschungsstelle damit, insgesamt rund 90.000 Personennamen aus frühneuzeitlichen Leichenpredigten zu erschließen. Die daraus gewonnenen biographischen Informationen werden in der Online-Datenbank THENOM bereitgestellt.
"Eine Datenbank, die - basierend auf konkreter Quellengrundlage - speziell Verfasserinnen, Verfasser, Verstorbene, Werksangaben sowie Orte frühneuzeitlicher Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften erschließt, existiert bislang noch nicht“, berichtete Lenz. THENOM soll den gesamten deutschsprachigen Raum der Frühen Neuzeit erschließen.
Die Herkunft der Verfasser und auch die der Verstorbenen bezieht sich nicht nur auf den jeweiligen Standort oder die jeweilige Region, wo die Leichenpredigten aufbewahrt werden. Durch Permalinks wird die Datenbank mit anderen Personennamen-Datenbanken wie der Personennamendatei (PND) der Deutschen Nationalbibliothek und dem World Biographical Information System Online (WBIS) vernetzt. Die Kooperation mit dem in Entwicklung befindlichen Portrait-Index des Bildarchivs Foto Marburg erhöht die Zahl der Portraits in der Datenbank THENOM deutlich.
Nach Beendigung des Projekts soll eine Datenbank zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe das Wissen über das Leben auch schon bekannter Personen zum Teil deutlich erweitert wird. Für viele wenig oder bisher unbekannte Personen werden erstmals biographische Daten geliefert.
Das Werkverzeichnis vieler Autorinnen und Autoren kann beträchtlich vergrößert werden. Darüber hinaus werden biographische Angaben und literarische Werke bisher unbekannter Autorinnen und Autoren bereitgestellt. Zudem informiert die Datenbank über berufliche und familiäre Netzwerke, in denen sich die Verstorbenen sowie die Verfasserinnen und Verfasser sowohl räumlich als auch zeitlich bewegten.
"Die Datenbank THENOM wird mit ihrem äußerst vielfältigen Informationsangebot nicht nur die systematische Erforschung eines bestimmten Personenkreises und die Biographik der Frühen Neuzeit voranbringen, sondern auch deren weitere Sozialgeschichte mit ihren zahlreichen Subdisziplinen“, versprach Lenz.
pm: Philipps-Universität Marburg
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