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Unzufriedenheit macht Büro


Väter-Aufbruch für Kinder eröffnete eigene Räume

02.05.2008 (sts)
"Väter haben im Bezug auf ihre Rolle in der Familie ein Problem in unserer Gesellschaft“, sagte Ulrich Severin. Der SPD-Stadtverordnete ist beim 2001 gegründeten Kreis-Verein Väter-Aufbruch für Kinder für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Pünktlich zum Vatertag hat der Verein am Donnerstag (1. Mai) das neue "Väter-Büro“ am Steinweg eröffnet.
Es soll der zentrale Anlaufpunkt für Väter in der Region werden, die Hilfe für den Umgang mit ihren Kindern benötigen. "Wir möchten Vätern helfen, die in Trennungs-Krisen und Scheidungs-Situationen die Beziehung zu ihren Kindern aufrechterhalten wollen“, erklärte Severin im Gespräch mit marburgnews.
Deswegen findet einmal im Monat ein Treffen zum gegenseitigen Austausch und zur "Hilfe zur Selbsthilfe“ statt. In den neuen - in Eigenregie renovierten - Büroräumen soll nun zusätzlich ein regelmäßiges Beratungstelefon angeboten werden.
Für Väter von außerhalb, die ihre in der Region lebenden Kinder besuchen wollen, steht am Steinweg eine fertig eingerichtete Wohnung kostenlos zur Verfügung. "Dann müssen sie sich kein Hotel nehmen oder in der Jugendherberge übernachten, um ihre Kinder sehen zu können“, nannte Severin die Vorzüge dieser Regelung.
Der Verein bietet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten für gemeinsame Unternehmungen von Vätern und Kindern. Die Palette reicht vom gemeinsamen Besuch des Erlebnis-Bads AquaMar bis zur mehrtägigen Kanu-Tour.
Die Stadt Marburg hat den 30 Mitglieder starken Verein in diesem Jahr erstmals mit 2.500 Euro finanziell unterstützt. Das Geld stammt aus dem Gleichstellungsreferat. Diese Einrichtung hat bisher ausschließlich Frauen-Initiativen gefördert.
"Wir sehen in dem Väter-Büro eine wichtige Ergänzung des städtischen Beratungsangebots“, sagte Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach (SPD). Alle Fraktionen des Stadtparlaments hätten die Entscheidung mitgetragen.
Die Angebote des Vereins richten sich in erster Linie an Väter, die nach einer Scheidung ein Umgangsrecht mit ihren Kindern haben. "Vätern, die sich aktiv um ihre Kinder kümmern wollen, fehlt in unserer Gesellschaft häufig die Akzeptanz“, meinte Severin. Ein Arbeitgeber würde in der Regel mit Kopfschütteln reagieren, bräuchte ein Mitarbeiter einen freien Vormittag, um mit seinem Kind zum Arzt zu gehen. "Da wird schnell gefragt: Wo ist denn die Mutter? Hier wollen wir an einem Umdenken mitarbeiten“, sagte Severin abschließend.
Der Verein Väter-Aufbruch für Kinder“ wurde 1989 gegründet. Der Bundesverein setzt sich aus 150 Ortsgruppen zusammen. Er hat insgesamt 5.000 Mitglieder. Hauptanliegen des Vereins ist die Aufrechterhaltung der Beziehung der Kinder zu beiden Elternteilen nach einer Trennung.
Stephan Sonntag
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