30.04.2008 (sts)
"Wir unterstützen die Beschlüsse des Marburger SPD-Parteitags zur Stadtentwicklung“, sagte Gerhard Haberle als Sprecher der Lokalen Agenda-Gruppen. Bei der jüngsten Sitzung der AG Nachhaltige Stadtentwicklung am Dienstag (29. April) wurden die Vorschläge des Parteitags zusammen mit Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) und der SPD-Stadtverordneten Sonja Sell diskutiert. Rund 20 Interessierte wohnten der Veranstaltung bei.
Beim SPD-Parteitag am Montag (17. März) wurde unter anderem beschlossen, dass Verstöße gegen das Baurecht von der Stadt härter geahndet werden sollen und grundsätzlich der Rückbau eingefordert wird. In der Begründung hierzu wurden Beispiele für Bauvorhaben genannt, die nicht hätten genehmigt werden dürfen. Aufgeführt sind dort der Lückenschluss an der ehemaligen Volksbank, die Sanierung des Hauses Wettergasse 43 oder die im vergangenen Jahr viel diskutierte Bebauung am Rübenstein 5.
"In der Bevölkerung ist aus diesem Grund viel Unmut entstanden, auf den die SPD jetzt reagiert hat“, sagte Haberle am Mittwoch (30. April) im Gespräch mit marburgnews.
Begrüßenswert fand Haberle außerdem den SPD-Beschluss, einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Rudolphsplatzes mitsamt dem Fronhof-Gelände auszuschreiben. Im Rahmen der Sitzung stellte Haberle frühere Konzeptionen vor, die als Grundlage für diesen Wettbewerb dienen könnten.
Von der SPD verlangte er, dass ihre Beschlüsse nun auch auf den „parlamentarischen Weg“ gebracht werden müssten. Sell versprach, dass das nach Rücksprache mit dem grünen Koalitionspartner schnellstmöglich geschehen werde.
Abschließendes Thema war die Einrichtung einer Gedenkstätte für Emil von Behring in seinen ehemaligen Laboren an der Wannkopfstraße. Das Stadtparlament hatte in seiner Sitzung am 2. November 2007 einstimmig einem FDP-Antrag zugestimmt, der den Magistrat aufforderte, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln. Dabei sollte auch geprüft werden, ob das Landesamt für Denkmalpflege dieses Projekt finanziell unterstützen könne.
"Dieser Beschluss ist bisher nicht umgesetzt worden“, monierte Haberle. Vaupel wollte sich zu dem Vorgang nicht konkret äußern, da dies nicht in seine Zuständigkeit falle. Er sagte der Lokalen Agenda aber zu, sich für die Umsetzung einzusetzen.
Stephan Sonntag
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