20.02.2011 (fjh)
In einem traurigen Zustand ist die Marburger CDU nach Ansicht des Linken-Politikers
Henning Köster.
Da scheine ihr der Veruntreuungsfall in der Stadtverwaltung gerade recht zu Kommen, auch wenn er unter dem Oberbürgermeister Dietrich Möller von der CDU begann.
Aber mit diesem populären OB habe die CDU ja ohnehin im Clinch gelegen.Ohne Rücksicht auf den Ruf der Gesamtheit der Stadtverwaltung versuche sie seit Wochen mit zunehmender Aggressivität, aus dem Untreue-Fall Nektar zu saugen nach dem Motto "Die Fehler der anderen sollen unser Vorteil werden".
"Selbst FDP und BfM wollen bei diesem billigen Populismus nicht mitziehen", erklärte Köster. Das Vorgehen der CDU-Politiker Philipp Stompfe und
Wieland Stötzel gegen den amtierenden Oberbürgermeister
Egon Vaupel nennt der Oberbürgermeister-Kandidat der Linken "lächerlich, maßlos und politisch unanständig".
Zur Seite stehe ihr einzig
Reinhold Becker von der Marburger Bürgerliste (MBL). Er habe allerdings den
lokalpolitischen Ballast, zum einen als Fraktionsvorsitzender der SPD und vor allem als Vorsitzender des Haupt und Finanzausschusses an führender Stelle selbst Mitverantwortung getragen zu haben.
"Ist es so abwegig, die Frage zu stellen, ob nicht auch ein langjähriger Personalratsvorsitzender mit genauen Kenntnissen der internen Strukturen einer parallelen Verwaltung ( Kreis) in seinen stadtpolitischen hohen Funktionen zum Beispiel bei der alljährlichen Behandlung des Rechnungsprüfungs-Berichts im Haupt- und Finanzausschuss mal hätte einfallen können, die Frage nach internen Kontrollmechanismen innerhalb der Stadtverwaltung bei Auszahlungen zu stellen?", meinte Köster. Abgemildert sei die gleiche Frage auch dem späteren Vorsitzenden Roger Pfalz (CDU) zu stellen.
"Marburg hat es nicht verdient, dass der Wahlkampf kampagnenmäßig auf das Niveau selbstgerechter Bezichtigungen und Unterstellungen gezerrt wird, statt sachlich inhaltliche Differenzen in den zentralen Fragen der Stadtpolitik auszutragen", ereiferte sich Köster. "Feige nenne ich es, dass dies zudem in einer längeren Podiumspause der OB-Kandidaten über die Presse geschieht. Ich bin gespannt, ob Stötzel und Becker auch von Angesicht zu Angesicht fünf Wochen vor der Wahl den OB-Rücktritt fordern werden."
Hätte er nicht erhebliche inhaltliche Differenzen mit Vaupel, würde ernicht als OB-Kandidat antreten, fuhr Köster fort. "Für politische Schlammschlachten a la Stompfe, Stötzel und MBL stehe ich aber nicht zur Verfügung. Eben solche fördern die Politikverdrossenheit , die dann in Sonntagsreden beklagt wird. Das nenne ich politisch verantwortungslos."
pm: Henning Köster
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