09.02.2011 (fjh)
Einen weiteren Personalabbau beim Universitätsklinikum befürchtet Die Linke. In einer Presseerklärung führte ihr Kreisvorsitzender Jan Schalauske die derzeitige Auseinandersetzung mit Beschäftigten am Mittwoch (9. Februar) auf den Verkauf des einstigen Landesbetriebs an die Rhön-Klinikum AG zurück.
Zwölf Mitarbeiter der Fahrbereitschaft dürfen seit Anfang Februar nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen. Die Fahrer, der Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di befürchten eine Verschlechterung der Beschäftigungsbedingungen oder gar betriebsbedingte Kündigungen.
Für Schalauske ist das ein weiteres Beispiel für die unheilvollen Folgen der Klinik-Privatisierung. Den privaten Klinikbetreibern gehe es mit ihrer Androhung, die Fahrer nur weiter zu beschäftigen, wenn sie sich in die deutlich schlechter vergüteten Servicegesellschaft ausgliedern lassen, einzig und allein darum, auf dem Rücken der Beschäftigten die Kosten zu drücken und die Profite zu erhöhen.
Obwohl offensichtlich noch ein so großer Bedarf an Fahrtätigkeiten vorhanden sei, dass ein Taxiunternehmen beauftragt werde, dürften die Fahrer ihrer Tätigkeit nicht mehr nachgehen. Dieses Vorgehen sei ein Schlag in das Gesicht der Beschäftigten.
"Die Methode der Klinikleitung hinterlässt mehr als einen faden Beigeschmack", meinte Schalauske. "Dass ausgerechnet die Fahrer betroffen sind, die einer Versetzung zu schlechteren Konditionen bereits früher widersprochen hatten, zeigt, dass die Rhön AG anscheinend ein Zeichen gegen widerständiges Verhalten setzen möchte."
Der Zeitpunkt dieser Maßnahme komme allerdings wenig überraschend. Ende 2010 ist der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen im privatisierten Klinikum ausgelaufen.
Schalauske erwartet, dass die Maßnahmen gegen die Fahrer nur der Auftakt für einen verschärften Personalabbau sein werden: "Wenn die Geschäftsführung von Personalumbau spricht, sind eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Personalabbau gemeint."
Um das zu verhindern, müssten kurzfristig grundlegende Regelungen her, die die Beschäftigten vor einer betriebsbedingten Kündigung oder der Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen schützen. Grundsätzlich bleibt Die Linke bei ihrer Forderung, dass die Privatisierung des Klinikums zurückgenommen werden muss.
pm: Die Linke Marburg-Biedenkopf
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