09.02.2011 (fjh)
Als "Ungeheuer von Loch Wellness" im "Wellness-Park an der Autobahnraststätte" oder mit gekonnten Musik-Parodien brachten Dietrich Faber und Martin Guth am Dienstag (8. Februar) die
Waggonhalle zum Lachen. Mit seinem neuen Programm "Die Erlebniswarmduscher" begeisterte das Kabarettisten-Duo "FABERHAFTGUTH" dort das zahlreich erschienene Publikum.
Gelungene Wortspielereien sind eines der Markenzeichen von "Faberhaftguth". So stellt sich der Bedienstete des Wellness-Parks als "Thermenator" oder nach dem brütend heißen Aufguss in der Sauna auch als "Thermometer" vor.
Ebenso gekonnt stellte Faber mit hessischem Dialekt brüllend komische Situationen dar, die dennoch irgendwie aus dem alltäglichen Leben gegriffen waren. Da raunt der ehemalige Mitschüler seinem einstigen Schulkameraden zu, er wolle seine Geburtstagsfeier besuchen, obwohl er gar nicht eingeladen ist. Vergeblich sucht der Gastgeber nach Ausreden, um den ungeliebten "Kumpel" abzuwehren.
In Bademänteln waren die beiden zu Beginn auf die Bühne getreten. Immer wechselten sie ihr Outfit, indem sie die darunter getragene Kleidung mal freilegten und dann wieder unter dem Bademantel verbargen.
Waren auch nicht alle Nummern gleichermaßen gelungen, so überzeugte das Duo doch mit den meisten Einfällen. Vor allem Kritik am denglischen oder psychologisierendem "Neusprech" brachten die Kabarettisten treffend an.
Hervorragend waren die Songs der Comedians, deren Texte Finger auf sprachliche oder emotionale Wunden legten. So fragten sich Faber am Piano und Guth an der Melodica, warum so viele gute alte Wörter klanglos aus dem Alltag entschwunden sind.
Geradezu genial waren allerdings ihre Musikparodien. In fliegendem Wechsel sprang Faber bei einem umgetexteten "Ave Maria" von hervorragenden Parodien auf Udo Lindenberg, Herbert Grönemeier oder Peter Maffay zu Reinhard May oder Constantin Wecker über. In einem zweiten Stück waren es einzelne Wörter, die ihn veranlassten, von einer bekannten Melodie nahtlos in eine andere überzugehen. All das erfolgte in rasendem Tempo das den Zuhörenden fast den Atem nahm.
Mit beeindruckendem komödiantischen und schauspielerischen Talent bestach Faber in den unterschiedlichsten urkomischen Rollen. Aber auch Guth machte seinem Nachnamen alle Ehre.
So waren dem Duo am Ende der langanhaltende Applaus und die begeisterten Pfiffe des Publikums sicher. An einer Zugabe kam "Faberhaftguth" schließlich ebenso wenig vorbei wie am zusammenfassenden Fazit der meisten Besucher: "Fabelhaft gut!"
Franz-Josef Hanke
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