05.02.2011 (fjh)
Bereits zum 21. Mal steht die Abkürzung "ZAC" in Marburg für "Zauberei, Artistik, Comedy". Doch beim siebten ZAC-Wintervariete präsentierte Michelle Spillner am Freitag (4. Februar) eine neue Erklärung: "Zauberei, Artistik, Kaninchen!"
In der – bis auf den letzten Winkel besetzten –
Waggonhalle eröffnete die Frankfurter Zaubererin am Freitagabend die bunte Show. Mit einem Stoffkaninchen führte sie kleine Tricks vor und sagte die anderen Künstler an.
Für bunte Farben sorgte der Jongleur Thomas Dietz. Seine Kugeln leuchteten in der Luft und sorgten so für eine malerische Atmosphäre.
Die fliegenden Bälle änderten ihre Farben bei jedem Wechsel der Hintergrundmusik, sodass Titel wie "Er hat ein knallrotes Gummiboot", "Yellow Submarine" oder "Ganz in Weiß" auch optisch über die Bühne flogen. Seine Jonglage war in wahrstem Sinne des Wortes ein "Feuerwerk" verschiedenster Farben, das das Publikum in Erstaunen versetzte.
Statt der Musik vom Band erzeugten Stefanie Bonse und Michael Korthaus ihre Musik durch akrobatische Leistungen. Unter dem Namen " Green Gift" zeigte das Duo erstaunliche Wege, wie eine Melodie zustande kommen kann: Michael beispielsweise spuckte Tennisbälle auf ein selbstkonstruiertes Xylofon, während "Frau Bonse" einen lateinamerikanischen Stepptanz mit Unterstützung weiterer Geräuschemittenten zur Erzeugung ihrer Tonfolge nutzte.
Nicht fehlen beim ZAC-Variete darf natürlich auch sein Initiator und Organisator Horst Lohr. Als "Zauberkünstler Juno" nahm er das Wort "Schirmherr" zum Anlass, um Tricks mit einem Regenschirm und seiner Hülle vorzuführen.
Daneben verblüffte er die Zuschauer mit einem Seiltrick, bei dem sich die rote Schnur mal mit Knoten, mal mit mehr als zwei Metern Länge und dann wieder als drei kurze Seile sehen ließ. Mit – halbwegs akzeptablem – schweizerischem Tonfall erklärte er diese Tricks auf witzige Weise so, dass dennoch niemand dahinterkam
Absoluter Höhepunkt des Programms waren indes "Die Farellos". Das gemischte Duo war als Putzfrau und Page kostümiert. Umso verblüffter war das Publikum dann, als die besenschwingende "Frau Schmidt" den Pagen plötzlich in die Luft stemmte oder auf seinem Kopf einen Handstand machte.
Nach der Pause kamen die beiden auf Einrädern zurück. Damit sprangen sie Seilchen oder fuhren eine Treppe hinauf und herab.
Mit dem Einrad sprangen sie auch in ein Trampolin hinein. "Frau Schmidt" turnte auf ihrem Partner herum, der dabei immer noch auf dem Einrad balancierte.
Begeisterter Beifall quittierte nicht nur die Darbietungen der Farellos; auch alle anderen Künstler kamen gut an beim Publikum. Mit einem 50 Jahre alten Text über "Das Staunen" von Erich Fromm brachte die Conferenciere Michelle die Essenz dieses Abends passend auf den Punkt: Wer nicht staunen kann, dem geht das Wesentliche im Leben verloren.
Franz-Josef Hanke
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