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Wieland Stötzel


Es braucht Leute, die Verantwortung übernehmen

29.01.2011 (gac)
Mit Wieland Stötzel will die Marburger CDU frischen Wind ins Rathaus bringen. Schließlich ist er mit seinen 32 Jahren der Jüngste der Oberbürgermeister-Kandidaten. Und so hat Stötzel ganz konkrete Pläne, was sich in der nächsten Amtsperiode in der Stadt verändern soll.
1998 kam der selbständige Rechtsanwalt von Krefeld zum Jura-Studium an die Philipps-Universität. Geboren wurde er in Siegen. Erd wuchs im Siegerländischen Netphen auf.
In Marburg engagierte er sich auf verschiedenen Ebenen der Studentenschaft und war in verschiedenen universitären Gremien aktiv. So war er Mitglied des Studentenparlaments (StuPa) und des Fachbereichsrats bei den Rechtswissenschaften.
Schon von Kindesbeinen an ist Stötzel politisch aktiv. So durchlief er nach eigener Aussage die "klassische Laufbahn". Alles begann mit der Mitgliedschaft in der Schüler-Union, woraus später die Junge Union wurde. Heute ist er CDUler.
Seit 2006 ist er Geschäftsführer der Stadtverordnetenfraktion seiner Partei. Zudem wirkte er als ehrenamtlicher Stadtrat.
"Es braucht Leute, die Verantwortung übernehmen; und das macht mir sehr viel Spaß“, erklärt Stötzel. "Natürlich ist ein solches Amt auch sehr zeitaufwändig, was leider immer mehr Menschen abschreckt, sich politisch zu engagieren."
Als Rechtsanwalt liegt Stötzel die Rechtspolitik besonders am Herzen. Insgesamt sei aber die Stadtentwicklung als Ganzes zu betrachten, wobei ein besonderer Fokus auf die Verkehrs-, Familien- und die Umweltpolitik zu legen sei.
Besonders beim Thema Umwelt hadert der OB-Kandidat mit den Entscheidungen der rot-grünen Koalition währen der vergangenen Amtsperiode. Die Solarsatzung ist ihm dabei ein besonderer Dorn im Auge.
"Bürger sollten nicht zu einer bestimmten Energie-Form gezwungen werden", meint der OB-Kandidat. Außerdem stelle sich die Frage, ob diese Form der Erneuerbaren Energien wirklich so viel umweltfreundlicher sei, wie man es darstelle. Für die Herstellung solcher Anlagen sei jedenfalls ein großer Energieaufwand erforderlich. Für Stötzel ist diese Entscheidung von SPD und Grünen vor allem ideologisch geprägt und nicht fundiert durchdacht worden.
Bei der Frage, welches die beste Amtshandlung der vergangenen sechs Jahre war, muss der CDUler erst einmal lange überlegen. Die Beseitigung der Schlaglöcher und den Start des Bahnhofsumbaus bewertet er schließlich als positiv.
Auch die Investition der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) und die damit einhergehende Aufwertung des Bahnhofsviertels sowie die Investition von Novartis im Stadtteil Michelbach seien erfreuliche Entwicklungen.
"Es handelt sich dabei aber um Glücksfälle", betont Stötzel. Die Politik habe in diesen Entscheidungen keinerlei Rolle gespielt.
Als Oberbürgermeister von Marburg will Stötzel als erstes die solare Baupflicht wieder abschaffen. Außerdem will er sich für den Bau einer neuen Stadthalle einsetzen. Sie soll auf dem Gelände der Philosophischen Fakultät entstehen.
"Anstatt für 16 Millionen die alte Stadthalle umzubauen, könnten wir für 30 Millionen eine Neue entstehen lassen, die über völlig neue Standards, gute Parkmöglichkeiten und eine Autobahnanbindung verfügt", erklärt er. Die alte Stadthalle könne anschließend für zwei bis drei Millionen Euro umgebaut werden und als neuer Standort des Kulturladens KFZ dienen. Auch der Einzug eines Touristen-Informationscenters und eines Teils der Stadtbücherei wären eine gute Option.
Um gerade junge Familien zu stärken, will sich Stötzel dafür stark machen, das zweite Kindergartenjahr gebührenfrei zu machen. Das ließe sich durchaus finanzieren.
Giulia Coda
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