18.01.2011 (ms)
Der Turnergarten wurde denkmalgerecht saniert und die Umnutzung der ehemaligen Tanzsportstätte zu einer Mediathek der Emil-von-Behring-Schule durchgeführt. Das Gebäude hatte die Stadt Marburg im Dezember 2009 wegen seiner rein schulischen Nutzung von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GeWoBau) zurück erworben.
Die Baukosten einschließlich der Ausstattung belaufen sich auf 1.600.000 Euro. Neunzig Prozent der erteilten Aufträge gingen an die regionale Wirtschaft.
Zur Organisation der Ganztagsangebote benötigte die Schule zusätzliche Räumlichkeiten für die Hausaufgabenbetreuung und insbesondere eine Mediathek, die die Schülerinnen und Schüler auch für das selbständige Lernen nutzen können. Perspektivisch war auch eine Erweiterung des Cafeteria- und Mensabetriebs notwendig.
Genutzt werden das Untergeschoss als Clubraum, das Erdgeschoss mit Saal und Bühne als Mediathek und das 1. Obergeschoss als Unterrichtsraum und Lehrerstützpunkt. Im Dachgeschoss befinden sich Abstellräume.
Die Holzverkleidungen im Gebäude mit TRH, Saal und Küche wurden ausgebaut. Im Treppenhaus wurden die Wandflächen im Bereich der ausgebauten Holzverkleidung durch einen aufgemalten Sockel optisch wieder gegliedert. Das Geländer auf der Galerie wurde mit einem zusätzlichen Handlauf erhöht. Die noch vorhandenen historischen Holzkassettentüren mit profilierten Bekleidungen wurden erhalten. Zum Treppenhaus bleiben die Kassettierungen sichtbar. Aus Brandschutzgründen wurde das Türblatt auf der Raum-Innenseite mit einer zusätzlichen Holzverkleidung ausgestattet.
Umlaufende eingebaute Dichtungen gewährleisten die Rauchdichtigkeit. Die zugemauerte Tür des Saals in Richtung Lutherstraße wurde als Holztür wieder hergestellt und kann barrierefrei als Fluchtweg genutzt werden. Gleichzeitig wurde das Türprovisorium innerhalb einer Fensterbrüstung zurückgebaut.
Die in einem früheren Bauantrag genehmigten Duschen wurden zu einem Abstellraum zusammengelegt. Dieser Raum wird über die Herrentoilette erschlossen.
Im Bereich des ehemaligen Tanzsaals ist eine Bühnenerweiterung mit Sitzstufen erfolgt, um den Aufgang auf das Bühnenniveau zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde die Bühnenfläche durch eine aufgeständerte Holzkonstruktion vergrößert, um den Nutzeranforderungen gerecht zu werden.
Im Saal ist ein Parkettboden mit einer Fußbodenheizung eingebaut worden. Die Lage der notwendigen Dehnungsfugen soll die Gliederung der sichtbaren Dachkonstruktion im Boden aufnehmen.
Die Fenster wurden entsprechend der Gliederung und Teilung eingebaut. Die Oberlichter sind fest verglaste Elemente.
Die farbige Fassung und Ausgestaltung des Saals und des Treppenraums erfolgte durch die Restauratorin Ulrike Höhfeld. Ziel war es, eine helle, leichte Farbigkeit für den gesamten Innenbereich zu erreichen.
Das Kellergeschoss mit Kegelbahn, Toilette und Kellerräumen verfügt über insgesamt 151,50 Quadratmeter. Das Erdgeschoss mit Saal, Bühne, Küche, WC und Flur erreicht 351,35 Quadratmeter. Das Obergeschoss mit einem Klassenraum, Galerie und WC hat insgesamt 82,45 Quadratmeter. Das Dachgeschoss mit Dachboden und Lagerräumen erstreckt sich über 118,35 Quadratmeter. Die Gesamtfläche beträgt 703,65 Quadratmeter.
Die Gesamtkosten der Renovierung belaufen sich auf 1,6 Millionen Euro. Aufgrund einer groben Kostenschätzung war ein Betrag von einer Million Euro ohne Ausbau des Ersten Obergeschosses ermittelt worden.
Die Maßnahme wird mit Mitteln des Sonderinvestitionsprogramms Schulen des Landes Hessen bezuschusst. Weiterhin werden für denkmalgerechte Sanierung Zuschüsse von 200.000 Euro vom Landesamt für Denkmalpflege gezahlt. Trotz der umfangreichen Sanierungsarbeiten ist es gelungen, die Maßnahme nach nur 14 Monaten Bauzeit zur Nutzung an die Schule zu übergeben.
pm: Stadt Marburg
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