Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Extraglobal


Spies rät von Vorkasse beim Arzt ab

14.01.2011 (fjh)
"Wer Ärzten nahelegt, mehr Geld von ihren Patienten zu nehmen, als die gesetzliche Krankenkasse (GKV) erstattet, verführt dazu, Patienten nicht als Patienten, sondern als Geldautomaten zu betrachten", schimpfte der Marburger SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Spies am Freitag (14. Januar) auf einer gesundheitspolitischen Veranstaltung in Herborn. "Bei der Bundeswehr nennt man sowas Verführung zum Kameradendiebstahl; und das wird bestraft.“
Mit der aktuellen Gesundheitsreform können Ärzte auch direkt mit ihren Patienten abrechnen. Dabei dürfen sie deutlich höhere Sätze ansetzen, als die GKV erstattet.
Zusätzlich können sie leichter unnötige - und deshalb vom Patienten selbst zu bezahlende - sogenannte "IGEL-Leistungen" dem Patienten nahebringen. So könne nach Berechnungen verschiedener Wohlfahrtsverbände ein Arztbesuch schnell mehrere hundert Euro kosten, die dem Patienten nicht von der Kasse erstattet werden.
"Ich bin sicher, dass sich die meisten Ärzte nicht dafür hergeben“, vermutet Spies. Er riet allen Patienten davon ab, sich auf diese sogenannte "Kostenerstattung" einzulassen.
"Niemand darf schlechter oder später behandelt werden, weil er oder sie keine Kostenerstattung wünscht“, forderte Spies. Wer dennoch zur Kostenerstattung gedrängt werde, solle sich an die Verbraucherzentralen oder an die Politik wenden.
pm: Dr. Thomas Spies, MdL
Text 5078 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg