25.04.2008 (ms)
"Ein großer Fisch im Netz: Das soziale Netz um Albert Einstein und die Implikationen für die Interpretation seiner Theorien" lautet der Titel eines Vortrags von Prof. Dr. Klaus Hentschel am Mittwoch (7. Mai).
Der Vortrag für Hörer aller Fakultäten beschreibt ausführlich verschiedene Dimensionen des vom Referenten 1989 erstmals beschriebenen Verteidiger-Gürtels um Albert Einstein. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Personen, die sich als von Einstein autorisierte Interpreten seiner speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie verstand und die großen Einfluss auf die Rezeption Einsteins hatte. Dieser Verteidiger-Gürtel ist ein spezieller Typus eines sozialen Netzes, wie er sich auch um andere berühmte Zentralfiguren wie etwa Isaac Newton, Charles Darwin oder Nils Bohr nachweisen lässt, worauf gegen Ende des Vortrags kurz auch noch eingegangen wird.
Methodisch stellt dieser Vortrag ein Beispiel für die Nutzung von Netzwerk-AnalyseTechniken in der Wissenschafts- und Technikgeschichte dar, wie sie in Stuttgart derzeit auch an anderen Beispielen praktiziert wird.
Der Vortragende hat Physik, Philosophie und Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg studiert. Er wurde dort 1990 promoviert und 1995 habilitiert.
Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten in Hamburg und Berlin als Assistent und Oberassistent in Göttingen sowie als Senior Fellow am Dibner Institute for History of Science and Technology des MIT und DFG-Stipendiat am Institut für Philosophie der Universität Bern ist er seit 2006 Leiter der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Universität Stuttgart.
pm: Philipps-Universität Marburg
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