10.01.2011 (ms)
Das Hochwasser im mittelhessischen Lahngebiet hat am Montag (10. Januar) seinen vorläufigen Scheitelpunkt erreicht. Zu Wochenbeginn erwarten die Experten vom Hochwasser-Lagezentrum beim
Regierungspräsidium Gießen (RP) weitgehend stagnierende Pegelstände, ehe an den Folgetagen das Hochwasser abfließt.
Die Wasserstände in den Oberläufen von Lahn, Ohm und Dill fallen bereits leicht ab. An den Lahnpegeln Marburg, Gießen und Leun werden die erreichten Wasserstände noch eine Zeit lang verharren.
Am Sonntag (9. Januar) wurde vielerorts der höchste Wasserscheitel verzeichnet. Die Lahn erreichte gegen Mittag den vorläufig höchsten Messwert in Gießen mit 6,56 Metern. In Marburg wurde gegen 16 Uhr ein Wasserstand von 4,96 Metern aufgezeichnet.
Die fünf Talsperren im Einzugsbereich der Lahn waren wirkungsvoll im Einsatz. Die Perftalsperre war bis zum Rand gefüllt und konnte ihr Rückhaltevolumen von 2,1 Millionen Kubikmetern optimal ausnutzen. Im Rückhaltebecken der Ohm bei Kirchhain wurden etwa 11 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten, was sich auf die Hochwasserentwicklung insbesondere für Marburg ausgewirkt hat.
"Es handelt sich um ein normales Hochwasser, wie es zu dieser Jahreszeit erwartet werden kann“, erläuterte Walter Debus vom Hochwasser-Lagezentrum beim RP. Außergewöhnlich sei nur der hohe Schmelzwasseranteil an der Abflussmenge gewesen. Nach seiner vorläufigen Einschätzung ist das Hochwasser an der Lahn und Ohm im Bereich von einem zirka fünfjährigen Hochwasser-Ereignis einzuordnen.
In den fünf Landkreisen des Regierungsbezirks habe es bislang keine größeren Schäden gegeben, berichtete das RP. Vereinzelt sei es zu Anforderungen von zusätzlichen Sandsäcken aus dem Katastrophenschutz-Zentrallager in Wetzlar gekommen.
pm: Regierungspräsidium Gießen
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