02.01.2011 (fjh)
„Manche mögens heiß.“ Der Titel eines Hollywood-Spielfilms scheint nun auch Eingang in die aktuelle Mode gefunden zu haben. Heiß ist dieser neue Trend wahrlich.
Wer in einer Gaststätte Kakao bestellt, der erlebt neuerdings öfter mal eine böse Überraschung: Das heiße Getränk wird in einem Glas ohne Henkel serviert!
Wollen die Wirte derartige Getränke eigentlich nicht verkaufen? Oder nehmen sie angesichts der vorherrschenden Mode nur billigend in Kauf, dass sich ihre Gäste am erhitzten Glas die Finger verbrennen?
Kluge Köpfe hatten schon vor Jahrhunderten Tassen mit Henkeln erfunden, damit man daraus heiße Flüssigkeiten trinken kann, ohne sich die Finger zu verbrennen. Eigentlich sollte jeder intelligente Mensch inzwischen wissen, dass man warme Getränke in derartigen Tassen serviert.
Doch wenn man am Gerhard-Jahn-Platz in ein Cafe oder am Lahntor in eine Pizzeria geht, dann muss man entweder auf heiße Schokolade oder auf nicht verbrühte Finger verzichten. Dort brühen die Wirte „Gastfinger am Glas“ nach der neuesten Mode.
Ein wenig mehr Intelligenz und vor allem Rücksicht auf die Besucher wäre wohl wünschenswert. Schließlich ist doch angeblich der Kunde König!
Außerdem muss man ja auch nicht jede unsinnige Mode mitmachen. Vorsichtige Zeitgenossen werden sonst diejenigen Lokale meiden, wo ihnen dermaßen übel mitgespielt wird.Am Ende hat außerdem jede Mode eine gewisse Halbwertszeit, nach der sie wieder „out“ ist. Wie wusste doch schon der spitzzüngige Schriftsteller Oscar Wilde so trefflich zu spotten: „Die Mode ist so schrecklich, dass sie jedes halbe Jahr durch eine andere ersetzt werden muss.“
Franz-Josef Hanke
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