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Kriminelles Marburg


Zwei Räuber gesucht, einer verhaftet

16.12.2010 (fjh)
Bei der Fahndung nach zwei Räubern setzte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag (16. Dezember) den Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera, einen Suchhund und Nachtsichtgeräte ein. Die bis 2.30 Uhr andauernde Suche nach den beiden Tätern blieb erfolglos.
Die jugendlich und sportlich wirkenden Männer sprachen Hochdeutsch. Bei dem Überfall auf eine Tankstelle am Krummbogen
hatten sie gegen 23.15 Uhr einen dreistelligen Geldbetrag und ein paar Schachteln
Zigaretten erbeutet.
Sie flüchteten zu Fuß durch den Schülerpark am Schwesternwohnheim und der Universitätsbibliothek (UB) vorbei in das Wohngebiet am Ortenberg. Die mit einer schwarzen Waffe bedrohte 21-jährige Angestellte kam mit dem Schrecken davon.
Die Täter waren beide schlank. Alters- und Größenangaben liegen
der Polizei derzeit aber nicht vor.
Einer der Gesuchten trug ein dunkles - eventuell dunkelblaues - Kapuzen-Sweatshirt mit
einem breiten schwarzen Querstreifen, dunkle Handschuhe, dunkle Schuhe und eine dunkle Hose. Vermutlich handelte es sich dabei um eine Sporthose.
Der Zweite hatte eine dunkle Kapuzenjacke und eine dunkle Hose mit einem weißen Streifenmuster an den äußeren Hosennähten an. Vermutlich war es ebenfalls eine Sporthose. Auch er trug dunkle
Handschuhe. Seine Füße steckten in hellen - vermutlich weißen - Schuhen.
Beide Männer versteckten ihre Gesichter hinter dunklen Masken. Möglicherweise fielen die Männer den vielen Bewohnern auf, die der
Polizeihubschrauber um den Schlaf brachte.
Die Polizei verzeichnete während der Fahndung zwischen 60 und 70 Anrufe besorgter Bürgerinnen und Bürger, die sich nach dem Grund des Hubschraubereinsatzes erkundigten. Gerade von diesen Anruferinnen und Anrufern erhofft sich die Polizei nun Hinweise auf die Täter.
Einen 43-jährigen Marburger hat die Polizei am Montag (13. Dezember) vorläufig festgenommen. Der Mann steht unter dringendem Verdacht, am Donnerstag (9. Dezember) einen bewaffneten Raubüberfall in Marburg und diverse Einbrüche begangen zu haben. Der zuständige Haftrichter des Amtsgerichts Marburg erließ einen Haftbefehl.
Am Donnerstag (9. Dezember) gegen 19.55 Uhr überfiel ein maskierter bewaffneter Mann einen Bio-Markt an der Gutenbergstraße. Er bedrohte den 46-jährigen Angestellten mit einer Schusswaffe.
Letztlich erbeutete er die Tageseinnahmen von mehreren Tausend Euro. Der Angestellte blieb unverletzt. Dem Täter gelang die Flucht.
Schon die ersten Ermittlungen führten das Fachkommissariat für Kapitaldelikte und die Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung der Mehrfach- und Intensivtäter (EG MIT) auf die Spur des Verdächtigen. Der Mann stand bereits im Focus der Ermittler wegen des Verdachts für eine Reihe von Einbrüchen verantwortlich zu sein.
Die Kriminalpolizei Marburg erwirkte einen Haftbefehl gegen den untergetauchten Verdächtigen und nahm ihn am Montag in der Bahnhofstraße fest. Ein bei seiner Durchsuchung gefundener Schließfachschlüssel führte die Fahnder zu vier aus Einbrüchen stammenden Laptops.
Weitere sechs Wohnungsdurchsuchungen in Marburg und Bad Endbach förderten umfangreiches Beweismaterial zutage. Darunter befand sich auch eine Schreckschusswaffe.
Aufgrund der vorliegenden Beweise geht die Kripo Marburg davon aus, dass der Festgenommene im August 2010 in die Deutsche Blindenstudienanstalt (BliStA) eingebrochen ist. Den dort gestohlenen Lastwagen benutzte er später zu einem Buntmetall-Diebstahl aus einer Firma im Marburger Süden.
Der mehrfach vorbestrafte Intensivtäter äußerte sich bislang nicht zu den – ihm vorgeworfenen - 22 Einbrüchen in Wohnungen und gewerbliche Räume, für die er nach Ansicht der Kripo aufgrund der Ermittlungsergebnisse und Beweise als Täter feststeht. Allein bei diesen Einbrüchen betrug der Wert der Beute mehr als 25.000 Euro. Das Geld gab der Verdächtige vermutlich zur Finanzierung seiner Drogensucht aus.
Die Ermittler gehen derzeit eher davon aus, dass es sich bei den nachgewiesenen 22 Taten nur um die Spitze des Eisbergs handelt. Der Festgenommene macht bei der Polizei keine Angaben. Er befindet sich mittlerweile in einer Justizvollzugsanstalt.
pm: Polizei Marburg
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