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Zehnerlei


Neue Promotionsprogramme vergrößern Transparenz

06.12.2010 (gac)
Insgesamt 10 Strukturierte Promotionsprogramme hat die Philipps-Universität 2009 und 2010 mit Hilfe des Studienstrukturprogramms ins Leben gerufen. In diesen -interdisziplinär angelegten- Programmen widmen sich bis zu 15 Promovierende jeweils einem gemeinsamen Schwerpunktthema.
Bereits 2009 wurden die Programme "Economics, Finance and Innovation (EFI)", "Transitional Justice nach massiver Gewalt" und "Psychologische Aspekte körperlicher und seelischer Krankheiten" entwickelt. Ebenfalls entstanden "Ansätze zu Geschlechtergerechtigkeit in Religionsgemeinschaften", "Transformationen des Visuellen“ sowie „Neuartige Funktionsmaterialien – Herstellung, Struktur, Optoelektronik". Die Programme wurden bis 2012 eingerichtet.
2010 wurden vier weitere Programme erfolgreich gestartet. Hinzukamen "Innovation, Industrial Dynamics, Entrepreneurship", "Organisation and Space (IDEOS)“, "FutureNAUTS – Futurability, Networks & Path Innovation", "Professionalisierung und fachliche Bildung – Perspektiven eines rekonstruktiven Unterrichts- und Schulforschung“ sowie "Religiöse Minderheiten und gesellschaftliche Dynamik". Diese neuen Programme werden bis 2013 laufen.
"Wir bezwecken damit die Strukturierung der Promotionsphase mit transparentem Verfahren und zielgerechtem Zeitrahmen", erläuterte Professor Dr. Frank Bremmer.
Der Vizepräsident für Forschung, Transfer und wissenschaftlichen Nachwuchs erklärte die Ausbildung der Promovierenden solle modellhaft gegliedert und die Promotionsphase dadurch effizienter gestaltet werden.
Die Fachbereiche und Lehrenden erhalten bei der Entwicklung und Einrichtung solcher fachspezifischer Programme Unterstützung von verschiedenen Seiten.
Organisatorisch werden sie durch Projektleiterin Dr. Katja Heitmann aus dem Referat für wissenschaftlichen Nachwuchs und wissenschaftliche Weiterbildung betreut. Das Team der Marburg University Research Academy (MARA) fördert den Nachwuchs als Dachorganisation.
"Die Strukturierten Promotionsprogramme sollen als finanzieller Anschub und Erprobungsraum für später zu beantragende Graduiertenschulen und Graduiertenkollegs verstanden werden", führte Heitmann aus.
Bei der Drittmitteleinwerbung konnte man zum Beispiel schon beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK)" punkten.
Das HMWK fördere mit zusätzlichen Mitteln das Programm „Psychologische Aspekte körperlicher und seelischer Krankheiten". Dabei handelt es sich um eine bisher deutschlandweit einzigartige Kombination von Promotionsprogramm und Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapie mit Approbation. Die obligatorischen Ausbildungsphasen in Wissenschaft und klinischer Praxis würden so von mindestens acht auf etwa viereinhalb Jahre verkürzt. Gleichzeitig ermöglichten sie die Erlangung der Doppelqualifikation. Außerdem falle Promovierenden die Bewerbung um Promotionsstipendien der Wissenschaftsförderinstitutionen leichter, wenn sie geordnete Bahnen für ihr Forschungsprojekt vorweisen könnten.
Bereits bestehende und neue Arbeitsstrukturen werden durch die neuen Programme unterstützt. Sie dienen auch der fachspezifischen Weiterbildung und dem kontinuierlichen Informationsaustausch durch die Zusammenarbeit von Promovierenden. Zusätzlich werden nationale und internationale Vernetzungen intensiviert. Die angestrebten Ziele sind hier Mobilitätssteigerung, Wissens- und Technologietransfer sowie Aufbau von Forschungskooperationen.
"So hat sich das Programm Ansätze zu Geschlechtergerechtigkeit in Religionsgemeinschaften an das im April 2010 gegründete Zentrum für interdisziplinäre Religionsforschung angegliedert und EFI wird in Kooperation mit der University of Kent durchgeführt", berichtete Bremmer.
Durch das umfassende Qualifikationsprogramm unter dem Dach von MARA wird Entwicklung außerfachlicher Schlüsselkompetenzen ermöglicht. So wird eine frühzeitige und systematische Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine weiterführende akademische Karriere ermöglicht. Beispiele hierfür sind eine Juniorprofessur oder Nachwuchsgruppenleitung.
"Als Mittel zur Qualitätssicherung setzen wir unter anderem individuelle Betreuungsvereinbarungen mit den Promotionsbetreuenden unter Wahrung der Chancengleichheit ein", erklärte Heitmann. "Insgesamt stoßen wir hiermit universitätsweit ein neues Qualitätsbewusstsein und ein intensives Nachdenken über die Promotionsphase an", betonte Bremmer. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften habe zum Beispiel die Strukturierten Promotionsprogramme direkt in seine neue Promotionsordnung aufgenommen.
Die Philipps-Universität finanziert die Strukturierten Promotionsprogramme anteilig aus Mitteln des Studienstrukturprogramms des HMWK sowie aus Landesmitteln der Hochschule. Jedes Programm wird mit insgesamt Euro 20.000 gefördert.
Für die Implementierungsphase zwischen 2009 und 2010 erhielten die Fachbereiche neben den Sachmitteln auch Unterstützung durch die Projektleiterin Katja Heitmann. Beteiligt sind an jedem Programm jeweils mindestens drei Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, deren fachliches Angebot durch Gastdozenturen ergänzt werden kann, sowie bis zu 15 Promovierende.
pm: Philipps-Universität Marburg
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