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Einheitlich


Uni erarbeitete Muster für Studienordnungen

06.12.2010 (fjh)
"Ein echtes Baukastensystem“ nennt Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Harald Lachnit die neue Version der Allgemeinen Bestimmungen für Prüfungsordnungen in Bachelor- und Master-Studiengängen an der Philipps-Universität. Hinter dem Wort-Ungetüm verbirgt sich ein - leicht handhabbares – Software gestütztes Werkzeug zur Erstellung kohärenter und studierbarer Studienordnungen für die neuen Abschlüsse in den Zeiten des Bologna-Prozesses.
Es war erklärtes Ziel der damit befassten Arbeitsgruppe, deren Mitglieder alle an der Modularisierung der Studiengänge beteiligt waren, den Fachbereichen die Konzentration auf Inhalte bei der Studiengangs-Entwicklung zu ermöglichen, anstatt sie in Formalien ersticken zu lassen. Dabei wurden Best-Practice-Beispiele mit herangezogen und berechtigte Kritik an der ersten Umsetzung der Studienreform verarbeitet. Die Erkenntnisse eines universitätsweiten Bologna-Workshops mit allen Statusgruppen im Jahr 2009 sind ebenfalls mit eingeflossen.
"Wir haben aus den Fehlern gelernt“, beteuerte Lachnit, "und erfolgreich die oft beklagte Prüfungsbelastung reduziert“. Auch die Mobilität der Studierenden zwischen verschiedenen Studienorten werde durch die Integration eines Mobilitätsfensters in den Lehrplan erleichtert.
Die Begrenzung der Modul-Dauer und vorgegebene Modulgrößen förderten den Im- und Export zwischen Fächern. Moderne Prüfungs- und Unterrichtsformen wie E-Learning seien nun einfacher integrierbar.
Problematische Elemente wie Freiversuche bei Prüfungen und Maluspunkt-Konten seien zugunsten transparenter modulbezogener Wiederholungsregelungen abgeschafft worden. Die oft kritisierte Anwesenheitspflicht werde nun mit mehr Augenmaß gehandhabt.
Die Anrechnung von Leistungen wird verständlich geregelt. Dazu bekommen die Fachbereiche Musterordnungen an die Hand. Mit Hilfe vorbereiteter Textbausteine können sie selbst Studienordnungen erstellen, in denen keine logischen oder prüfungsrechtlichen Lücken mehr klaffen, da sie bereits bei der Erstellung aufgezeigt würden.
"Wir haben auf alle Hauptkritikpunkte der Bologna-Reform reagiert“, betonte Lachnit. "Insgesamt gibt es nun deutlich weniger Verschulung.“
Der größte Vorteil der Marburger Allgemeinen Bestimmungen, die alle derzeitigen Regelungen auf Bundes- und Landesebene berücksichtigen, liege aber in ihrer Verbindlichkeit für alle gestuften Studiengänge.
"Mit bloßem Empfehlungscharakter wie anderswo haben wir uns nicht zufrieden gegeben“, erklärte der Vizepräsident. "Nun sind wir fit für Bologna 2.0.“
Im Zuge der Bologna-Reform bietet die Philipps-Universität seit dem Wintersemester 2003/2004 Bachelor-Studiengänge und seit 2004/2005 Master-Studiengänge an. Seither ist die Zahl der Studierenden in den neuen, modularisierten Studiengängen kontinuierlich gestiegen, während die bisher üblichen Magister- und Diplom-Studiengänge auslaufen.
pm: Philipps-Universität Marburg
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