02.12.2010 (fjh)
Wegen Verdachts eines Verstoßes gegen waffenrechtliche Bestimmungen durchsuchte die Kriminalpolizei Marburg am Mittwoch (1. Dezember) ein Geschäft an der Schulstraße. Nach der Sicherstellung von 1.600 Armbanduhren, 55 "Pistolen" und 29 "Maschinenpistolen" leitete die Kripo gegen den 27-jährigen Ladenbesitzer mehrere Straf- und Ermittlungsverfahren ein.
Bei den Uhren handelt es sich um billige - aus China stammende - Plagiate echter "Hello-Kitty"-Markenuhren. Die sichergestellten "Waffen" waren alles Softair-Waffen.
Bei der Durchsuchung fand die Kripo außerdem etwa 15 Kilogramm - gekühlt, aber trotzdem unsachgemäß und unhygienisch gelagertes - Fleisch und Lebensmittelkonserven mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Die sofort hinzugerufenen Mitarbeiter der Lebensmittelkontrolle versiegelten nach der Entnahme von Proben die Kühlgeräte mit dem Fleisch und sorgten für die sofortige Vernichtung der überalterten Lebensmittelkonserven.
Der Ladenbesitzer stand nach Kenntnissen der Kripo Marburg unter dem Verdacht, Softair-Waffen und Pfefferspray jeweils ohne Kennzeichnung an Minderjährige verkauft zu haben. Das Amtsgericht Marburg hatte den Durchsuchungsbeschluss erlassen, den die Kripo Marburg zusammen mit dem Ordnungsamt Marburg am Mittwoch vollstreckte.
Eine erste sachkundige Überprüfung der - als Spielzeug klassifizierten, - ichergestellten Softair-Waffen, die keine gültige waffenrechtliche Kennzeichnung besaßen, führte zu dem Ergebnis, dass es sich höchstwahrscheinlich um Waffen handelt, für deren Besitz eine Waffenbesitzkarte erforderlich ist. Nach dem vorläufigen Ergebnis erwarten den 27-jährigen Besitzer drei Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Markengesetz und eines wegen Verstoßes gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften.
pm: Polizei Marburg
Text 4908 groß anzeigen

www.marburgnews.de