30.11.2010 (mhe)
In Deutschland leben nach einer aktuellen Schätzung des
Robert-Koch-Instituts (RKI) rund 70.000 Menschen mit HIV oder AIDS. Die Zahl steigt seit Jahren kontinuierlich.
Dank der wirksamen medikamentösen Behandlung sterben allerdings immer weniger Menschen mit einer HIV-Infektion. Im Jahr 2010 waren es etwa 550 Personen.
Laut aktuellen Schätzungen haben sich allein im Jahr 2010 3.000 Menschen neu mit HIV infiziert. Das sind ähnlich viele wie in den Vorjahren.
"Leider wissen viele Menschen zu wenig über HIV und AIDS sowie andere geschlechtlich übertragbare Krankheiten", bedauerte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern. Aufklärung und eine sichere Verhütung seien nach wie vor die wichtigsten Voraussetzungen, um eine Verbreitung von AIDS zu verhindern.
Der richtige und menschenwürdige Umgang mit HIV-Infizierten sei außerdem eine wichtige Aufgabe. Da müsse die Gesellschaft aber immer noch dazulernen.
Die Kampagne zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag am Mittwoch (1. Dezember) stellt die rote Schleife in den Mittelpunkt. Sie ist das Symbol des Welt-AIDS-Tages und steht für Solidarität und Mitmenschlichkeit. Außerdem ist die Schleife Ausdruck für Verlust, Trauer, Leid, Angst, Krankheit sowie auch für verständnisvolle Zuwendung und tatkräftige Unterstützung.
Rot ist die Farbe der Liebe, aber auch der Warnung vor den Gefahren von AIDS sowie den damit verbundenen sozialen Folgen. Das sind in erster Linie Armut, Stigmatisierung und Ausgrenzung. Das Ziel lautet daher, dass ganz Deutschland "Schleife zeigt".
Der
Landkreis Marburg-Biedenkopf bietet mit seinem Fachbereich Gesundheit seit Ende der 80er Jahre eine kostenlose Beratung zu den Themen HIV und Geschlechtserkrankungen an. Für die anonyme Durchführung des HIV-Antikörper-Tests wird eine Gebühr von 10 Euro berechnet.
Ziel des Angebots ist es, dass Bürgerinnen und Bürger die Infektionsmöglichkeiten sowie wirksame Schutzmaßnahmen kennenlernen. Die Sprechstunde findet regelmäßig mittwochs zwischen 13.30 und 15.30 Uhr statt.
Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit der Sexually Transmitted Diseases-Ambulanz (STD-Ambulanz) der Marburger Universitäts-Hautklinik eine Beratungs- und Untersuchungsmöglichkeit für sexuell übertragbare Krankheiten angeboten. Der Fachbereich Gesundheit des Kreises macht mit Informationsständen im Landratsamt in Cappel sowie im Fachbereich Gesundheit an der Schwanallee nicht nur auf dieses Thema aufmerksam. Er will auch für den richtigen Umgang mit HIV-Infizierten sensibilisieren.
"Helfen Sie uns, anlässlich des Welt-AIDS-Tages auf die Problematik sexuell übertragbarer Erkrankungen aufmerksam zu machen", forderte Dr. Peter Matzdorff vom Fachbereich Gesundheit des Landkreises. Man müsse auch mit Verwandten und dem Freundes- oder Bekanntenkreis über das Thema sprechen.
Gerne könne man dabei auf das Informations- und Untersuchungsangebot des Landkreises verweisen. Die Stände sind noch bis Donnerstag (2. Dezember) um 16 Uhr aufgebaut.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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