28.11.2010 (fjh)
Unter Denkmalschutz stellen lassen soll der Magistrat den Altbau des Sanatoriums Sonnenblick. Das fordert die Marburger Linke (ML) in einem Antrag zur Stadtverordnetenversammlung (StVV) am Freitag (17. Dezember).
Neben dem geplanten Neubau solle das Gebäude erhalten bleiben, forderte die ML-Fraktion am Sonntag (28. November). In seiner Begründung des Aufstellungsbeschlusses hatte der Magistrat ausgeführt, dass „der geplante Ersatzbau mit 5 Obergeschossen“ auf dem nordwestlichen Grundstücksteil des Klinik-Areals entstehen soll.
„Das bestehende Hauptgebäude, das zentriert auf dem Grundstück anzutreffen ist, wird in der Bauphase des Neubaus in seinem Betrieb aufrechterhalten“, schrieb der Magistrat weiter. „Mit der Nutzung des Neubaus wird nach jetziger Planung der Altbau zurückgebaut.“
Nach allen Erfahrungen – beispielsweise mit der Rosenstraße 9 - ist hier nach Auffassung der Linken unter „Rückbau“ wieder Abriss zu verstehen. Das Gebäude – das erste Lungenheilsanatorium in Marburg – sei aber bau- und sozialhistorisch für die Marburger Medizingeschichte von großer Bedeutung.
Es ist in den 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts im Bauhausstil errichtet worden. In den 60er Jahren wurde es aber teilweise in der Fassadendetail-Gestaltung verändert.
In der Nachbarschaft des naturwissenschaftlichen Bereichs der Philipps-Universität biete das Gebäude die Möglichkeit studentischen Wohnens. Alle naturwissenschaftlichen Fachbereiche und der Fachbereich Medizin sind fußläufig, mit dem Fahrrad oder durch die Busanbindung leicht erreichbar.
Ein Studentenwohnheim an dieser Stelle würde nach Ansicht des Linken-Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. Georg Fülberth den Verkehr aus der Stadt auf die Lahnberge entlasten. Auch eine Nutzung als Schwesternwohnheim biete sich an.
pm: Fraktion Marburger Linke in der StVV
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