27.11.2010 (fjh)
"Prof. Dr. Hans-Jörg Uther hat sich auf den Arbeitsgebieten der Brüder Grimm - insbesondere auf den Gebieten der Literarischen Volkskunde und der Modernen Erzählforschung - einen Namen gemacht.“ So begründete Dr. Bernhard Lauer die Entscheidung, Uther als Preisträger vorzuschlagen. Lauer ist Leiter des Brüder-Grimm-Museums in Kassel.
Mit dem Brüder-Grimm-Preis würdigt die
Philipps-Universität hervorragende Leistungen auf den Forschungsgebieten von Jacob und Wilhelm Grimm. Das bezieht sich insbesondere auf die Sprach- und Literaturwissenschaften, die Volkskunde, Rechtsgeschichte und Geschichtswissenschaft.
Die Preisverleihung findet am Mittwoch (8. Dezember) um 17 Uhr in der Aula der Alten Universität am Lahntor statt. Nach der Begrüßung durch Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause referiert der Preisträger über "Europäische Märchenillustration in Geschichte und Gegenwart - zur Entwicklung einer gemeinsamen Bildsprache“.
Ministerialrat Reinhard Schinke entrichtet das Grußwort des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK). Museumsleiter Lauer hält die Laudatio.
Der Göttinger Volkskundler Uther ist Herausgeber vieler deutscher und internationaler Erzählsammlungen. Er publizierte zahlreiche Arbeiten zur komparatistischen und historischen Erzählforschung, zur Kinder- und Jugendliteratur, zur volkskundlichen Bildforschung sowie zur Typen-, Stoff- und Motivforschung.
"Uther ist zugleich über Jahrzehnte hinweg ein entscheidender Motor für das Jahrhundertwerk der großen Enzyklopädie des Märchens“, lobte Lauer den designierten Preisträger. Von besonderer Bedeutung seien zuletzt seine Überarbeitung des Aarne-Thompson-Indexes "The Types of International Folktales“ sowie sein "Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen“.
Uther, der 1944 in Herzberg im Harz geboren wurde, studierte Volkskunde, Germanistik und Geschichte in München und Göttingen. Seine Dissertation schrieb er über "Behinderte in populären Erzählungen“.
Der - seit 1943 in der Regel alle zwei Jahre verliehene - Brüder-Grimm-Preis der Philipps-Universität besteht aus einem Preisgeld von 5.000 Euro, aus einer Medaille mit dem Abbild der Gebrüder Grimm sowie aus einer Urkunde. Der Auswahlkommission gehören neben der Präsidentin der Philipps-Universität die Hessische Wissenschaftsministerin, je ein Professor der relevanten Forschungsgebiete, ein Vertreter der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel sowie der Leiter des Brüder-Grimm-Museums der
Stadt Kassel an.
pm: Philipps-Universität Marburg
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