21.11.2010 (fjh)
"Fast wie im Himmel" mögen sich die knapp 100 Besucherinnen und Besucher des Dorfgemeinschaftshauses in Himmelsberg am Sonntag (21. November) gefühlt haben. "Fast wie im Himmel" hatte die Marburger Autorin Ute Schneidewindt auch ihre "Geschichten von der Linde in Himmelsberg" übertitelt.
Im überfüllten Dorfgemeinschaftshaus des Kirchhainer Stadtteils stellte die Wahl-Marburgerin am Sonntagvormittag ihr Erstlingswerk vor. Der Fernseh-Journalist und Nachrichtensprecher Dr. Hans-Josef Schöneberger las vier Kapitel aus dem originellen Kinderbuch vor.
Anna Lena ist mit ihren Eltern zum verlängerten Woche aufs Land gereist. Ziel der Familie ist das kleine Dorf Himmelsberg.
Dort trifft das Mädchen auf einen wundersamen Baum. Die Dorflinde erzählt der neugierigen Besucherin allerlei Geschichten vom Dorf, seinen Bewohnern, den Häusern und den Bräuchen. Außerdem erlebt Anna Lena auch einige kleine Abenteuer.
Mit professioneller Intonation trug Schöneberger den - mitunter recht witzigen - Text vor. Den verschiedenen Personen verlieh der Sprecher dabei auch unterschiedliche Stimmen.
Zwischen den Lachern ertönten gelegentlich kleine Rufe, wenn einer der Dorfbewohner sich selbst oder einen Bekannten in der Geschichte wiedererkannte. Denn Schneidewindts Buch ist eine erfundene Geschichte voller wahrer Geschichten aus Himmelsberg.
Mit einer launigen und zugleich berührenden Rede hatte der Kirchhainer Stadtverordnetenvorsteher Willibald Preis die Lesung eingeleitet. Die Autorin verglich er dabei mit berühmten Marburger Schriftstellerinnen wie Sophie von Mereau, Bettina von Brentano oder Marie-Luise Kaschnitz.
"Wenn Sie in dieser Liste später einmal dem Namen Ute Schneidewindt begegnen, dann können Sie sich an den heutigen Tag erinnern", wandte sich Preis ans Publikum. "Dann können Sie sagen: Ich bin dabeigewesen, als sie in Himmelsberg ihr allererstes Buch vorgestellt hat!"
Die 37-jährige Autorin arbeitet beim Presseamt der
Universitätsstadt Marburg. Das Buch hat sie in ihrer Freizeit geschrieben.
Angeregt wurde die Idee zu der eigenwilligen Mischung aus Kinderbuch, Roman und Sachbuch durch die Dorferneuerer. Im rahmen ihres Projekts wurde das Buch auch aus öffentlichen Geldern mitfinanziert.
Bei den Bewohnern des 200-Seelen-Dorfes ist es offenbar auf große Gegenliebe gestoßen. Schon bei der Vorstellung hat die Autorin 250 Exemplare signiert.
Die ehemalige
marburgnews-Mitarbeiterin hat das Dorf mit den großen neugierigen Augen eines kleinen Kindes betrachtet. "Da steckt viel Herzblut drin", erklärte sie. Das merkt man dem Buch und insbesondere seinem wunderschönen Schluss auch ganz deutlich an.
Franz-Josef Hanke
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