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Viel Innovationslust


Anthony Dod Mantle gewinnt Marburger Kamerapreis 2011

12.11.2010 (jnl)
Spannend gestaltete der sechsköpfige Beirat der "Marburger Kameragespräche" am Freitag (12. Oktober) die Verkündung des Preisträgers 2011. Der mit 5.000 Euro dotierte Marburger Kamerapreis geht an den 55-jährigen Engländer Anthony Dod Mantle. Am Freitag (4. März) wird die Auszeichnung abends in der Aula der Alten Universität überreicht.
Die Jury begründete die einstimmig gefallene Entscheidung damit, dass er einer der "innovativsten und einflussreichsten Bildgestalter des europäischen Gegenwartskinos" sei. Die Welt verdanke ihm einige der "visuell imposantesten Filme der letzten Jahrzehnte".
Vor Vertretern der regionalen Presse, einigen Sponsoren und an der organisatorischen Umsetzung mitarbeitenden Studierenden stellte sich zunächst das neue verantwortliche Duo vor. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter Andreas Kirchner und Matthias Michel vom Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität werden übergangsweise die Veranstaltung vorbereiten und leiten. Ab 2012 wird der neuberufene Prof. Dr. Malte Hagener die Nachfolge von Prof. Dr. Karl Prümm auch bei diesem jährlichen Ereignis voll übernehmen.
Der Kameramann Rüdiger Laske hielt einen kompakten biografischen Vortrag zum Preisträger. Es sei Dod Mantle "stets gelungen, den vielen Fallen der industriellen Produktionsweise zu entgehen", rühmte er dessen organisatorische Wendigkeit und bildmächtige Vision. Der Bildgestalter habe über sich selbst gesagt: "Neue Technik sauge ich auf mit kritischen Augen und heißem Herzen".
Doch soviel Innovationsfreude benötige Regisseure, die das aushalten und unterstützen. Seit den 90er Jahren arbeitete der designierte Preisträger vor allem mit drei Regisseuren von weltweiter Geltung zusammen. Es sind Thomas Vinterberg, Lars von Trier und Danny Boyle.
Als Gründervater der Kameragespräche betonte Prümm, dass diesmal einer der gefragtesten Kameraleute der zeitgenössischen Welt zum Marburger Preisträger gekürt worden sei. Damit sei man "in der Aktualität des Weltkinos angekommen".
Das Beiratsmitglied Hubert Hetsch vom Kammer-Filmkunsttheater am Steinweg kündigte eine Reihe eigener Initiativen an, um den Kameragesprächen einen noch größeren und wirkungsvolleren Publikumszuspruch zu verschaffen. Insgesamt 15 Filme von Dod Mantle wolle er herbeischaffen und im Vorfeld der Preisverleihung in seinem Kino zeigen.
Studierende, die einen Kamerapreis-Pass erwerben, wolle er zum stark ermäßigten Eintrittspreis von 3 Euro alle diese Filme zugänglich machen. Damit wolle er endlich einmal viele junge Leute für die Kameragespräche gewinnen. Solche Nachwuchsarbeit sei dringend notwendig.
Dr. Richard Laufner vom Fachdienst Kultur der Stadt Marburg unterstrich seine Begeisterung darüber, dass es gelungen sei, erneut einen Oscar-Preisträger nach Marburg zu holen. Auch den fließenden Übergang mit den beiden wissenschaftlichen Hilfskräften als verantwortliche Organisatoren lobte er als großartige Lösung.
Jürgen Neitzel
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