04.11.2010 (mhe)
In der beginnenden dunklen Jahreszeit erhellten Lichterketten den Marktplatz von Northampton. Zu hören war eine Mischung aus indischer Popmusik und traditionellen Klängen des Subkontinents. Der Geruch von Curry lag in der Luft.
Die Hinduistische Gemeinde feierte am Samstag (30. Oktober) in Marburgs englischer Partnerstadt das "Diwali-Lichterfest“. Dabei handelt es sich um ihren wichtigsten religiösen Tag.
Mit "Diwali“ ist der Sieg des Lichts über die Dunkelheit und somit des Guten über das Böse gemeint. Das Fest bedenkt nach mythologischer Tradition die Rettung der Prinzessin Sita durch ihren Mann Prinz Ram, nachdem der Dämon Ravan sie entführt hatte. Auf dem Rückweg stellten die Untertanen des Prinzenpaares symbolisch Öllampen an den Weg.
Stellvertretend dafür stand der Prozessionszug am Ende des Festes durch die Innenstadt von Northampton. Begleitet wurde er von mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern in bunten und traditionellen Kostümen mit farbenfrohen Requisiten.
Etwa 5.000 Schaulustige waren gekommen. Neun Schulen der englischen Stadt beteiligten sich an dem Umzug. Auf dem Marktplatz gab es vorher beispielsweise Veranstaltungen zum traditionellen und modernen indischen Tanz sowie zur Kunst der Körperbemalung mit Henna.
In Marburg werden zu Beginn der kalten Jahreszeit keine Öllampen an die Straßenseite gestellt. Wenn allerdings die Lichterketten an der Wettergasse aufgehängt werden und sich die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Mittagspause oder abends auf dem Marktplatz die Hände an einer Glühweintasse wärmen, wird es auch in der historischen Stadt an der Lahn hell. Weihnachten in der westlichen Welt lässt sich hinsichtlich der sozialen und spirituellen Bedeutung des Tages durchaus mit dem "Diwali-Lichterfest“ im Hinduismus vergleichen.
In Marburg soll der Weihnachtstag allerdings mit Einkehr und mit Stille begangen werden. In Northampton dagegen vibrierte es in den Straßen. Das ist allerdings nicht verwunderlich, feiert die hinduistische Gemeinde in Northampton nach nordindischer Tradition doch auch gleichzeitig den Beginn des neuen Jahres.
pm: Stadt Marburg
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