01.11.2010 (fjh)
Als "Schande" bezeichnet Prof. Dr. Georg Fülberth die Bestattung mittelloser Marburger in Diemelstadt oder Eisenach. Gegen diese Vorgehensweise des städtischen Sozialamts Wendet sich die Marburger Linke (ML) in einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung (StVV).
Darin fordert die Fraktion den Magistrat der Universitätsstadt Marburg auf, "dafür Sorge zu tragen, dass Marburgerinnen und Marburger, deren Bestattungskosten vom Sozialamt getragen werden, immer in Marburg beigesetzt werden, sofern nicht eine anderslautende letztwillige Verfügung vorliegt oder mit ihren Angehörigen eine andere Regelung getroffen wurde".
Auf eine Kleine Anfrage der ML-Stadtverordneten Birgit Schäfer hatte Oberbürgermeister Egon Vaupel in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Freitag (29. Oktober) nach Zusatzfragen der Stadtverordneten Schäfer und Fülberth geantwortet, dass Marburgerinnen und Marburger, deren Bestattungskosten vom Sozialamt getragen werden, in der Vergangenheit aus Kostengründen zuweilen in Eisenach und Diemelstadt beigesetzt wurden. Dadurch habe die Stadt Marburg Einsparungen von ungefähr 30.000 Euro erzielt.
Diese Vorgehensweise sei auch in der Zukunft nicht auszuschließen.
Die von Vaupel "freimütig eingestandene Tatsache, dass sterbliche Überreste mittelloser Marburgerinnen und Marburger aus Kostengründen in Diemelstadt und Eisenach gleichsam entsorgt werden, macht" Fülberth sprachlos". Seine Fraktion kritisiert dise Praxis in ihrer Antragsbegründung sehr heftig: "Ein solches Verfahren ist einer finanziell gut ausgestatteten Stadt wie Marburg nicht würdig und sollte ab sofort unterbleiben!"
Fülberth hofft, "dass der Magistrat dieser schändlichen Praxis ein Ende setzt, bevor unser Antrag überhaupt zur Verhandlung kommt".
Dennoch sei "ein - für alle Zeiten geltender - Grundsatzbeschluss hierzu in der Stadtverordnetenversammlung" am Freitag (26. November) "notwendig, damit derlei nie wieder vorkommt".
pm: Fraktion Marburger Linke in der StVV
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