20.04.2008 (nur)
Rund 40 Gläubige haben am Sonntag (20. April) in der Lutherischen Pfarrkirche "Sankt Marien" den Geburtstag von Johann Hinrich Wichern gefeiert. Der "Vater der Diakonie" wäre am Montag (21. April) 200 Jahre alt geworden.
"Nirgendwo wird soviel gesungen wie in der Kirche", sagte Pfarrerin Sigrid Glockzin-Bever zur Begrüßung. Und tatsächlich machte der vierte Sonntag nach Ostern seinem Namen "Kantate" alle Ehre: Die Sopranistin Birgit Küllmar und der Tenor Michael Brauer untermalten den Gottesdienst mit Kirchenmusik.
Auch Glockzin-Bevers Predigt stand ganz im Zeichen des Jubilars: "Liebe ist nicht nur ein Wort. Liebe sind Worte und Taten."
Das Prinzip der "rettenden Liebe" praktizierte Wichern in einem alten Bauernhaus in Hamburg: Das sogenannte Rauhe Haus war im Jahr 1833 von Wichern gegründet worden, um verwahrlosten und schwer erziehbaren Kindern ein familienähnliches Zuhause zu geben.
Der evangelische Theologe nahm sich jedoch nicht nur der Erziehung der Kinder an, sondern verkürzte "seinen" Sprösslingen auch das Warten auf den Weihnachtsmann: Aus einem alten Wagenrad fertigte er den ersten Adventskranz.
Auf dem Kirchentag 1848 in Wittenberg gründete Wichern letztlich die "Innere Mission" mit den Worten: "Diakonie soll dort auftreten, wo Familien zerbrechen."
Zum 200. Geburtstag hat die Deutsche Post AG dem "Vater der Diakonie" eine Briefmarke gewidmet. Neben dem Konterfei Wicherns zeigt die 55-Cent-Marke das blaue Logo der Diakonie: Das Kronenkreuz mit den in sich verschlungenen Buchstaben "I" und "M" für "Innere Mission" erinnert bis heute an die Ursprünge des Wohlfahrtsverbands.
Nora Reim
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