28.10.2010 (fjh)
Auch im Oktober ist die Zahl der Bezieher von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) weiter gesunken. Das hat der
Landkreis Marburg-Biedenkopf am Donnerstag (28. Oktober) bekanntgegeben.
"Wenn auch die Abnahme der Zahl der erwerbsfähigen Hilfeberechtigten nicht generell als ein Indikator für den wirtschaftlichen Aufschwung gewertet werden darf, so lässt doch die gesamte Entwicklung im SGB-II-Leistungsbereich die Hoffnung aufkeimen, dass eine gewisse Stabilität in der wirtschaftlichen Entwicklung auszumachen ist"; resümiert der Erste Kreisbeigeordnet Dr. Karsten McGovern. Zum Jahreshöchststand im April 2010 mit 10.981 bedürfen nun nur noch 9.868 erwerbsfähige Menschen - also 1.113 Personen weniger - der Hilfeleistung.
Im Vergleich zum Vormonat mit 10.074 Leistungsbeziehern liegt ein Rückgang um 206 Menschen vor. Gegenüber dem Vorjahresmonat mit 10.432 Personen liegt eine Verringerung um 564 beziehungsweise 5,4 Prozent vor.
Auch bei den Bedarfsgemeinschaften setzt sich dieser Trend fort. Hier war der Jahreshöchststand mit 7.889 im März 2010 zu verzeichnen. Dem stehen im Oktober 2010 7.246 Bedarfsgemeinschaften mit Hilfebezug gegenüber. Im Vorjahresvergleich liegt ein Rückgang um 4,6 Prozent gegenüber 7.594 im Oktober. 2009 vor.
Die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat erneut relativ deutlich zurückgegangen. Im Oktober 2010 gab es 4.126 arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld (ALG II. Im September hatte die Zahl noch bei 4.255 gelegen.
Das entspricht einem Rückgang um 3,0 Prozent. Im Vorjahresmonat Oktober 2009 waren 4.266 Personen - also 3,3 Prozent mehr - arbeitslos gemeldet.
Von dem Rückgang konnten in diesem Monat besonders die jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahre profitieren. Hier ging die Zahl gegenüber dem Vormonat sogar um 17,4 Prozent zurück .
"Besonders erfreulich ist, dass der rückläufige Trend nun bereits seit dem Frühjahr anhält", erklärte McGovern. "Das zeigt, dass sich neben dem üblichen saisonalen Effekt in diesem Jahr auch die gute Konjunktur auswirkt."
Zum Jahresende hin rechnet McGovern weiter mit einer positiven Entwicklung, wenn auch etwas schwächer als in den Sommermonaten. "Es geht spürbar aufwärts", sagte er.
Auf Basis aller zivilen Erwerbstätigen errechnet sich für den SGB-II-Bereich eine Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent im Oktober 2010 gegenüber 3,4 Prozent im September 2010 und 3,4 Prozent im Oktober 2009. Die Arbeitslosenzahl beträgt im Regionalcenter: Marburg 2.299 gegenüber 2.337 Erwerbslosen im Vormonat.
Im Oktober sind 403 SGB-II-Leistungsbezieher in Arbeit vermittelt worden. Insgesamt wurden im Jahr 2010 bisher 3.946 Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt registriert.
Das "gute Ergebnis" von 3.807 Integrationen wurde somit bereits im Oktober 2010 deutlich übertroffen. Von wesentlicher Bedeutung sei natürlich, dass die Menschen durch die Integration in Arbeit auch in der Zukunft ohne Hilfeleistungen auskommen und ihren Lebensunterhalt selber sicherstellen können. Insoweit kommt der Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auch noch eine andere Bedeutung zu als der Integration in geringfügige Arbeitsverhältnisse.
278 Personen konnten im Oktober eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufnehmen. Das mag auch als Indikator für eine verbesserte Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes dienen.
Weitere 125 Personen wurden einer geringfügigen Tätigkeit zugeführt. Außerdem ist es im Oktober gelungen, 20 jungen Menschen die Aufnahme einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung zu ermöglichen.
Nicht alle Kundinnen und Kunden des KreisJobCenters (KJC) können direkt den Schritt in die Ausbildung oder in die Arbeitswelt unternehmen. An der einen oder anderen Stelle fehlt es an Grundlagen oder an weitergehenden Qualifizierungen. Zum Zähltag im Oktober 2010 stellte das KJC für 2.237 Menschen entsprechende Aktivierungsmöglichkeiten zur Verfügung.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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