04.10.2010 (mhe)
Heinz Maus war der erste ordentliche Professor für Soziologie in Marburg. Er lehrte in der Universitätsstadt von 1960 bis zu seinem Tod 1978. Ende März 2011 wäre Maus 100 Jahre alt geworden.
Das Jubiläum nimmt die AG Kritische Theorie des Graduiertenzentrums Geistes- und Sozialwissenschaften der Philipps-Universität Marburg zum Anlass, im kommenden Wintersemester eine Ringvorlesung anzubieten. Die Veranstaltungsreihe trägt den Titel "Aktualität und Traditionalität – Zur Aufgabe Kritischer Theorie“.
Die Vorlesungen widmen sich der Frage, wie eine aktuelle Bezugnahme auf die sozialphilosophische und gesellschaftstheoretische Denkrichtung aussehen kann. Dabei werden Dozentinnen und Dozenten unterschiedlicher Disziplinen, wie etwa aus der Soziologie, den Politikwissenschaften, den Erziehungswissenschaften, der Philosophie, sowie der Germanistik zu Wort kommen. Damit wird sowohl ein Überblick über die thematische Vielfalt Kritischer Theorie, als auch ein Einblick in Lesarten der Geschichte und Gegenwart der Theorietradition ermöglicht.
Maus studierte zu Beginn der 1930-iger Jahre am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Anschließend schlug er sich als Dissident durch die Zeit des Nationalsozialismus.
Ab den 1950-iger Jahren arbeitete er als Assistent von Max Horkheimer. Sein Nachlass liegt im Hessischen Staatsarchiv in Marburg.
Zusätzlich zur Ringvorlesung begibt sich die Arbeitsgruppe im Wintersemester zusammen mit interessierten Studierenden in einem Seminar auf die "Spuren kritischer Theorie in Marburg“. Ihnen wird in Archiv-Recherchen nachgegangen.
Schließlich findet zu Ehren des Marburger Soziologen im kommenden Jahr von Freitag (25. März) bis Sonntag (27. März) eine Tagung statt. Hier wird die Frage nach Traditionalität und Aktualität Kritischer Theorie im Mittelpunkt stehen. Die Vorlesungstermine finden ab Mittwoch (20. Oktober) jeweils mittwochs von 18 bis 20 Uhr im Hörsaalgebäude im Raum 110 an der Biegenstrasse 14 statt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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