Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Ein zukunftsfähiger Fall


GRÜNE fordern bedarfsorientierte Altenhilfe

30.09.2010 (mhe)
Die Altenhilfe St. Jakob und die Service GmbH kehren in die Tarifgemeinschaft der öffentlichen Arbeitgeber zurück. Damit schaffen sie die Voraussetzungen für eine tarifliche Entlohnung ihrer Beschäftigten.
Diesen Schritt begrüßten Die Grünen/Bündnis 90 am Mittwoch (29. September). Eine angemessene Bezahlung sei nämlich eine wichtige Voraussetzung für gute Arbeit.
Viele Alteneinrichtungen in öffentlicher Trägerschaft hätten zu Beginn dieses Jahrzehnts aus den Tarifgemeinschaften austreten oder niedrigere Tarifverträge abschließen müssen, um wirtschaftlich überleben zu können. Das habe auch für die Marburger Altenhilfe St. Jakob gegolten.
Wenn heute im Aufsichtsrat die Rückkehr in die Tarifgemeinschaft beschlossen wird, sei ein wichtiger Schritt der Neuaufstellung erfolgt. Möglich sei das nicht zuletzt auch deshalb, weil inzwischen ein neues Tarifrecht für den öffentlichen Dienst vereinbart worden ist. Die Gewerkschaft verdi habe der Übergangslösung zugestimmt.
Der erste Schritt zur Neuausrichtung der Marburger Altenhilfe St. Jakob sei die Entscheidung gewesen, das baulich veraltete Heim an der Sudetenstraße 24 aufzugeben. Danach wurde die Entscheidung getroffen, ein Haus mit 80 Betten in Cölbe zu betreiben, das von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GeWoBau) gebaut wird. Da weitere zukunftsorientierte Maßnahmen vereinbart wurden, hätten die Marburger GRÜNEN diese Entscheidungen mitgetragen.
Mit der Tarifrückkehr sei jetzt der dritte Schritt getan. Nun komme es aus Sicht des Fraktionsvorsitzenden Dietmar Göttling darauf an, den vierten Schritt in Richtung eines zukunftsfähigen Pflegekonzepts zu gehen. Das müsse eng an den Bedürfnissen der Menschen orientiert werden.
Die Vorstellungen pflegebedürftiger Menschen unterscheiden sich hinsichtlich derer vor zehn Jahren. Sie möchten bevorzugt in überschaubaren betreuungsorientierten Hausgemeinschaften in der Nähe ihrer früheren Wohnung leben. Die Einrichtung betreuungsorientierter wohnortnaher Wohngemeinschaften müsse absoluten Vorrang haben.
Der Einrichtungsbedarf in den Außenstadtteilen Marburgs sei dabei vorhanden. Immerhin leben in 15 von ihnen mehr als 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner über 65 Jahre. Im Jahr 2020 werden es voraussichtlich 2.700 Bürgerinnen und Bürger sein.
Rein rechnerisch bestünde für eine stationäre Versorgung dieses Personenkreises ein Bedarf von zwei Hausgemeinschaften mit insgesamt 50 bis 60 Plätzen. Für die größeren Stadtteile Cappel, Wehrda und Marbach gebe es einen weiteren Bedarf von jeweils zwei Hausgemeinschaften mit je zehn Plätzen.
Die Marburger Altenhilfe St. Jakob könne dabei aus Sicht der GRÜNEN die Realisierung der stadtteilnahen und betreuungsorientierten, durch ambulante Pflegeangebote ergänzten, Hausgemeinschaften übernehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Altenhilfe St. Jakob verfügten über die notwendige Kompetenz und das erforderliche Engagement, das zukunftsorientierte Konzept umzusetzen.
Gebraucht würden daher keine am Gewinn orientierten privaten Betreiber, sondern ein Ausbau innovativer kommunaler oder regionaler Dienstleistungsbetriebe, bei denen die Überschüsse in die Unternehmen und Projekte zurückfließen. Außerdem sollten sie in erster Linie den Bedürfnissen der Menschen verpflichtet sein.
pm: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Marburg
Text 4549 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg