Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Rund ernährt


Bessere Ganztagsbetreuung an Grundschulen

20.09.2010 (fjh)
Sehr erfreut gab Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach am Montag (20. September) die neuesten Zahlen zur Grundschulbetreuung in Marburg bekannt. Mit den zahlreichen neuen Betreuungsplätzen und den erweiterten Öffnungszeiten könne die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch besser gestaltet werden.
Mit 865 betreuten Kindern in den Betreuungsangeboten an den städtischen Grundschulen und der Pestalozzischule wird im Schuljahr 2010/2011 ein neuer Höchststand erreicht. Hinzu kommen noch 142 weitere Betreuungsplätze in Horten und Schülergruppen in freier und öffentlicher Trägerschaft durch den Fachdienst Kinderbetreuung der städtischen Jugendhilfe, durch Elternvereine und die Evangelische Kirche.
Der Versorgungsgrad an Schülerbetreuungsplätzen liegt somit in Marburg derzeit bei 58,67 Prozent. "Marburg nimmt damit einen Spitzenwert in der Bundesrepublik Deutschland ein", betonte Weinbach.
Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung, die die Stadt Marburg zusätzlich zu ihren gesetzlichen Verpflichtungen erbringt. Die Betreuungsangebote werden vom Land Hessen seit vielen Jahren mit einem sehr geringen Betrag bezuschusst, der in keiner Weise dem Bedarf angepasst ist.
Der Ausbau von Betreuungsplätzen geht einher mit einer zeitlichen Erweiterung dieses Angebots. So gibt es im Schuljahr 2010/2011 an allen Grundschulen Betreuungsangebote bis 15 Uhr und zum Teil bis 17 Uhr.
Erheblich erhöht hat sich mit diesem zeitlichen Ausbau auch die Zahl der Kinder, die an der Mittagsversorgung in den Betreuungsangeboten teilnehmen. Immerhin nehmen 607 Kinder täglich an der warmen Mittagsversorgung teil. In den ein- bis zweistündigen Angeboten bis 14 Uhr wird ein kleiner Imbiss angeboten.
Ergänzende Betreuungskonzepte entwickelt wurden in enger Zusammenarbeit mit weiteren Schulen, die eine "Pädagogische Mittagsbetreuung" im Rahmen eines Programms des Hessischen Kultusministeriums mit dem Titel "Ganztagsangebote nach Maß“ anbieten. Die vom Land Hessen zur Verfügung gestellten Lehrerstellen ermöglichen den Schulen, eine "Pädagogische Mittagsbetreuung“ zwischen drei und fünf Tagen in der Woche umzusetzen.
An der Theodor-Heuss-Schule, der Otto-Ubbelohde-Schule, der Geschwister-Scholl-Schule und der Emil-von-Behring-Schule finden diese Ganztagsangebote für die Kinder schon ab der dritten Jahrgangsstufe statt. Diese Schulen werden mit zusätzlichen Mitteln der Stadt für die Grundschulkinder unterstützt, damit ein verlässliches und gesichertes Angebot bis mindestens 15 Uhr an bis zu fünf Wochentagen besteht.
Ergänzend können die Schulen mit Trägern der Lokalen Bildungsplanung durch Kooperationen musische, kreative, sportliche und gesundheitsfördernde Angebote durchführen. Damit steht auch hier an einigen Tagen ein Angebot bis 16 oder 17 Uhr zur Verfügung.
Betreuungsangebote haben die Aufgabe, ergänzend zu Familie und Schule einen Beitrag zu Erziehung, Betreuung und Bildung der Kinder zu leisten. Sie bieten Kindern neben der Schule alternative Erfahrungsräume zu den individuellen Lebenssituationen.
Die Angebote sind ein Ort, an dem soziale Erfahrungen gemacht werden, Handlungskompetenzen herausgebildet werden und sich kreative oder intellektuelle Fähigkeiten entwickeln können. Das Angebot soll die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen, selbständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten fördern.
Weinbach betonte, dass es in den nächsten Jahren eine Herausforderung sein wird, diese hohe Anzahl von Betreuungsmöglichkeiten mit kommunalen Mitteln aufrechtzuerhalten. Trotz leicht abnehmender Schülerzahlen haben die Anmeldungen insbesondere der Schulanfänger erheblich zugenommen.
Herausfordernd wird auch die qualitative und personelle Weiterentwicklung sein, um die Anforderungen an Bildung und Erziehung, Zuwendung und Förderung in kleinen Gruppen und für einzelne Kinder zu ermöglichen. Eine bevölkerungsorientierte Familienpolitik müsse im Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft von Anfang an auf Bildung und Erziehung setzen.
Das beinhalte auch, in diesem Sektor von Dienstleistungen höhere Investitionen zu tragen. Für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe erwartet Weinbach vom Land Hessen - aber auch vom Bund - verbindliche Beteiligungen, um die unbestritten erforderlichen Leistungen dauerhaft erbringen zu können.
pm: Stadt Marburg
Text 4503 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg