16.04.2008 (sts)
"Der Fußgänger muss sich auch mal nach dem Autofahrer richten!“ Deswegen konnte Stadtverordneter August Scherer (CDU) sich nicht für den Antrag der rot-grünen Koalition begeistern. Die hatte in der Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag (15. April) gefordert, dass in der Ketzerbach eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern gelten solle. Diese Beschränkung sei im Sinne der allgemeinen Verkehrssicherheit dringend geboten, hieß es in der Begründung des Antrags.
Besonders beim Ein- und Ausparken sowie bei Straßenüberquerungen durch Fußgänger entstünden immer wieder gefährliche Situationen, die durch eine Tempo-Reduzierung entschärft werden könnten, erklärte Sonja Sell (SPD).
"Tempo 30 ist ein Gebot der Vernunft in der neu gestalteten Ketzerbach“, unterstützte Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) den Antrag. Das Tempo-Limit soll von der Elisabethkirche bis zur Einmündung der Wilhelm-Roser-Straße gelten.
Stadtverordneter Heinrich Dingeldein (FDP) bemängelte, dass mit der Tempo-Reduzierung das Verkehrsproblem in diesem Bereich nicht gelöst werde. Der Durchgangsverkehr zu den ehemaligen Behringwerken müsse zwangsläufig über die Ketzerbach erfolgen. Eine Alternative sei leider nicht in Sicht. Dennoch stimme seine Fraktion für den Antrag.
Pit Metz (Marburger Linke) forderte neben dem Tempo-Limit auch verstärkte Kontrollen: "Schilder allein genügen nicht.“
Die CDU-Fraktion war der Auffassung, dass durch die Tempo-Reduzierung vor allem in Zeiten des Berufsverkehrs Rückstaus entstünden und stimmte gegen den Antrag. Mit den Stimmen der übrigen Fraktionen wurde er letztlich aber beschlossen.
Stephan Sonntag
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