Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Die Väter kommen


Stadt fördert Familien-Management

16.09.2010 (mhe)
Immer mehr Väter wollen umfassender in das eigene Familienleben eingebunden werden. Sie möchten ihre Kinder aufwachsen sehen sowie ihre Partnerinnen im Haushalt und damit beruflich unterstützen. Dennoch ist es ihnen wichtig, weiterhin berufstätig zu sein.
Nach Einführung des neuen Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes im Jahr 2007 zeigen Statistiken deutlich, dass immer mehr Väter die Möglichkeit nutzen, Familie und Beruf zu vereinen. Hierzu entschlossen sich bis Herbst 2009 weit über 20 Prozent. Jedoch nehmen zwei Drittel der Väter eine maximale Auszeit von zwei Monaten und sind danach wieder voll berufstätig.
Auch die Stadt Marburg will künftig verstärkt Überzeugungsarbeit leisten: "Es ist wichtig, dass Kinder zu ihren Vätern schon früh eine Beziehung aufnehmen können, damit zwischen den beiden ein dauerhaftes und harmonisches Verhältnis entstehen kann“, unterstrich die städtische Frauenbeauftraggte Christa Winter. Gleichzeitig werde den Müttern damit ermöglicht, berufstätig zu bleiben.
"Es muss selbstverständlich werden, dass Männer Familienleben und Erziehung in ihre Lebensplanung integrieren“, ergänzte Oberbürgermeister Egon Vaupel. Untersuchungen belegten, dass immer mehr Männer zugunsten ihrer Vaterrolle beruflich kürzer treten. Bedauerlicherweise werde das aber gesellschaftlich noch viel zu wenig anerkannt.
Darüber hinaus profitieren von einer Neuorientierung der Väter sowohl Familien als auch die Unternehmen. Viele Betriebe haben die Familien- und Fürsorgepflicht mittlerweile anerkannt und unterstützen sie.
Laut einer Forsa-Studie aus dem Jahr 2005 sind Menschen in familienfreundlichen Unternehmen zielorientierter. Außerdem sei ihre Produktivität um 17 Prozent höher als in weniger familienbewussten Betrieben.
Das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz ermöglicht es Vätern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen und gleichzeitig Elterngeld zu beziehen. Beide Elternteile können den Zeitraum frei untereinander aufteilen.
Ein Elternteil kann dabei höchstens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen. Wenn sich die Partnerin oder der Partner bei Wegfall des Erwerbseinkommens an der Betreuung des Kindes beteiligt, verlängert sich die Erziehungsphase automatisch um zwei weitere Monate.
Nach der Betreuungszeit möchten viele Väter das intensive Zusammensein mit ihren Kindern nicht mehr missen. Sie wollen aber auch weiterhin berufstätig sein. In diesen Fällen wird Teilzeitarbeit empfohlen.
Unter Männern gilt das Modell oft als ungewöhnlich. Viele von ihnen fürchten den Verlust von Status und Eingebundenheit in ihr Unternehmen.
Vielfach mache jedoch gerade die erfahrungsreiche Doppelverantwortung von Beruf und Familie diese Männer zu wertvollen Arbeitnehmern. Für Familie und Beruf gleichermaßen verantwortlich zu sein, stärke die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, zu delegieren sowie produktiver nach Projektzielen zu suchen.
Gefördert wird die Aktion von der Hessenstiftung "Familie hat Zukunft“. Außerdem präsentiert das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) zusätzlich eine große Plakatausstellung.
Die Ausstellung "Vaterschaftsmonate und Teilzeitarbeit“ können Interessierte ab sofort bis einschließlich Freitag (8. Oktober) besichtigen. Sie steht im Foyer vor dem Historischen Saal im ersten Stock des Rathauses.
Die Öffnungszeiten sind jeweils montags bis mittwochs von 8.30 bis 16 Uhr. Des weiteren steht die Ausstellung donnerstags von 8.30 bis 18 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 13 Uhr offen.
pm: Stadt Marburg
Text 4490 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg