06.09.2010 (fjh)
Durch einen Sprung aus etwa vier Metern Höhe versuchte ein mutmaßlicher Einbrecher am Samstag (4. September), sich einer Festnahme zu entziehen. Dabei erlitt er schwere Verletzungen.
Nach seinem Sprung aus dem Fenster des ersten Obergeschosses schaffte er es noch, sich wenige hundert Meter weiter unter einem Balkon zu verstecken, bevor die Polizei ihn dank aufmerksamer Anwohner festnahm. Der 45-jährige wohnsitzlose Mann liegt derzeit nach einer notwendigen Operation im Krankenhaus.
Gegen ihn bestanden bereits zwei Haftbefehle der Staatsanwaltschaften Hannover und Lüneburg. Die Kriminalpolizei Marburg wirft dem Mann jetzt zumindest einen Einbruch in ein Wohnhaus an der Schröcker Straße vor.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der Festgenommene am Freitag (3. September) zwischen 21.15 und 21.30 Uhr durch ein gekipptes Fenster in das Wohnhaus eingestiegen und hatte vom Keller bis zum Dachgeschoss alles durchsucht. Eine Nachbarin hatte den ihr fremden Mann beim Verlassen des Hauses gesehen.
Eine Fahndung nach dem schlanken Mann von mindestens 30 Jahren mit blonden Haaren verlief zunächst erfolglos. Am folgenden Morgen erhielt die Polizei Marburg dann einen neuerlichen Hinweis auf einen Tatverdächtigen. Er hatte sich in einem Gästehaus in Schröck angemeldet.
Da er die bevorstehende Kontrolle bemerkt hatte, sprang er aus einem Fenster im ersten Stock, bevor die Polizei etwas unternehmen konnte. Das Fenster liegt etwa vier Meter hoch.
Durch seinen Sprung erlitt der Flüchtige einen Bruch im Lendenwirbel, der eine Operation erforderte. Die Polizei sorgte unmittelbar nach der Festnahme für die ärztliche Versorgung.
In einer Bauchtasche stellte die Polizei über 200 Euro Bargeld und zahlreiche Schmuckstücke sicher. Weitere mutmaßliche Beute und offensichtliches Einbruchswerkzeug fanden die Beamten in einem Rucksack, den der Festgenommene bei seiner überstürzten Flucht in dem Gästezimmer zurückgelassen hatte.
Nach jetzigem Ermittlungsstand bestehen keine Zweifel daran, dass es sich bei dem Festgenommenen um den Mann handelt, der aus dem Wohnhaus an der Schröcker Straße kam. Ob er auch für weitere Einbrüche verantwortlich ist gehört genauso zum Umfang der andauernden Ermittlungen wie die Aufklärung, woher die sichergestellten Schmuckstücke stammen.
Mindestens drei Einbrüche in unmittelbarer Nähe ereigneten sich am Freitag (3. September) zwischen 9.50 und 14.20 Uhr. Die Täter erbeuteten Bargeld, Schmuck und elektronische Geräte. Ein Zusammenhang zwischen den Einbrüchen ist möglich, steht aber noch nicht fest. Eine Beschreibung des oder der Täter liegt bislang nicht vor.
Zwischen 13 und 14.30 Uhr verschaffte sich jemand durch eine aufgebrochene Tür Zutritt zu einer Wohnung an der Gisselberger Straße. Er stahl einen Möbeltresor mit Bargeld und Sparbüchern sowie einen Laptop.
Gleich zwei Wohnungen traf es in der Universitätsstraße. Die Tatzeit dieser Einbrüche liegt zwischen 9.50 und 14.20 Uhr.
Aus einer Wohnung stahl der Eindringling ein Netbook, Handys und diversen Schmuck. Ob in der anderen Wohnung etwas fehlt, steht derzeit noch nicht fest.
Ein Handtaschendieb entwickelte sich schnell zu einem Einbrecher. Er nutzte die Informationen und den Schlüssel aus einer gestohlenen Tasche. Bevor das Opfer des Diebstahls reagieren konnte, hatte er bereits gehandelt.
Der Täter stahl in der studentischen Wohngemeinschaft am Pilgrimstein ein Laptop, die Musikanlage, eine Spielkonsole und DVDs. Der Handtaschendiebstahl geschah in der Nacht zum Sonntag (5. September) vermutlich zwischen 4 und 4.30 Uhr in einer Gaststätte an der Reitgasse. Der Einbruch in die WG schloss sich vermutlich direkt daran an.
Das Opfer kehrte von der Anzeigenerstattung nach Hause zurück und stellte die Tat sofort fest. Bislang gibt es weder Hinweise auf den Handtaschendieb noch auf den Einbrecher.
In der Nacht zum Freitag (3. September) scheiterte ein Einbruch in Büroräume im Ortenberghaus am Alten Kirchhainer Weg. Der Täter verschaffte sich auf noch unbekannte Weise Zutritt in das mehrgeschossige Haus mit Büroräumen unterschiedlicher Firmen und Mietwohnungen. Beim Versuch, das Sicherheitsschloss einer Tür in der vierten Etage aufzuhebeln, beschädigte der Einbrecher das Schloss so sehr, dass die Tür nicht mehr zu öffnen war. Der Täter selbst blieb daher auch draußen und damit ohne Beute.
pm: Polizei Marburg
Text 4431 groß anzeigenwww.marburgnews.de